Hallo Andreas,
da innerhalb eines Jahres leider niemand hier im Forum mehr zu diesem Münztyp sagen konnte gehe ich davon aus, dass sich zumindest hier nicht viele Sammler damit beschäftigen.
Ich finde diesen Münztyp und die Frage der Zuordnung auch überaus interessant.
Es gibt von diesem Münztyp eine Vielzahl an Varianten was die Darstellung des Kopfes sowie der Schrift und deren Anordnung betrifft.
So gibt es Münzen auf denen gegen den Uhrzeigersinn M-A-S-O aber auch M-A-O-S oder M-S-O-A zu lesen ist.
Im Münzhandel tauchen hin und wieder sehr schöne Stücke mit mir bis dahin unbekannten Darstellungen des Kopfes auf.
Erst kürzlich wurde ein schönes Stück versteigert, welches eine recht natürlich anmutende Frisur zeigt, was für diesen Münztyp eher unüblich ist:
https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=4387&lot=164Bei dem folgenden Stück hat der Stempelschneider wohl etwas langeweile gehabt und sich bei dem S ausgetobt. Zumindest wurde der Stempel hier umgeschnitten und um die Punkte über der Linie des S ergänzt:
https://www.ma-shops.de/poinsignon/item.php?id=70014Leider bin ich in dem Thema was deutschsprachige oder englische Literatur betrifft nicht weiter gekommen. Ich habe im letzten Jahr mit einigen deutschsprachigen Sammlern und Händlern gesprochen, wovon einige davon überzeugt sind, dass diese Münzen dem deutschsprachigen Raum zuzuordnen sein. Leider fehlte hier immer eine schlüssige Begründung.
Vermutlich macht es hier doch Sinn nochmals den Kontakt nach Frankreich, sei es ein Sammler, Händler oder ein Museum zu suchen.
Anbei ein Auszug aus der E-Mail von Herrn Poinsignon:
As said this coin type was previously attributed to Rhône Valley tribes because of their style imitating Massalia’s coinage.
Later on, the type was attributed to South Germany. In 1983 we have sold a similar coin with this attribution.
Most recent finds done on the Sequani’s territory has allowed a new attribution.
Sequani’s territory was covering part of nowaday east France to west Switzerland.
So those coins can be found in France and/or Switzerland.
If I remeber correctly the Basel Glasfabrik type bears the name of the found location.Es ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen, dass einige Stämme Gefallen an diesem Münztyp bzw. deren Imitation gefunden haben und ihre eigenen Imitationen geschlagen haben. Sei es nun aus Gründen der Akzeptanz der Kreuzmünzen aus Marseille (und deren Imitationen) im allgemeinen oder aus anderen Gründen. Das allerdings nachzuweisen wird ohne größere Fundzusammenhänge schwer möglich sein.
Solltest du bei deiner Recherche weiter kommen, halte uns hier gerne auf dem Laufenden. Es scheint doch immer einige stille Leser zu geben die durchaus interessiert sind.
Schönen Abend,
Ceallach