Im Gegensatz zu den relativ gut dokumentierten ostkeltischen Tetradrachmen, gibt es beim Kleinsilber und da besonders beim kleinsten Nominal, den Obolen immer wieder etwas neues, bisher unbekanntes zu entdecken.
Av: Nach links laufender Wasservogel im Winkelkranz
Rv: Pegasus mit langer Schnauze galoppiert nach links. Darunter Reste einer Legende oder Scheinlegende.
Dieser Obol ist aus mehreren Gründen bemerkenswert.
Legenden sind bei keltischen Obolen nur äußerst selten zu finden.
Wegen der stark dezentrierten Prägung, ist es mir leider bisher nicht gelungen, diese zu deuten.
Der Winkelstab auf dem Avers und das Bild des Pegasus auf dem Revers weisen Parallelen zu einem Obol auf, welcher Teil eines Schatzfundes von Eraviskeprägungen war, (Haupt- Nick, ein neuer Münzschatzfund der Eravisker, NZ 104/105) und bisher als Einzelstück betrachtet wurde.
Ein dazu sehr ähnlicher Obol wurde bei Rauch versteigert (Auktion 88, 2011, Nr. 17)
Möglicherweise handelt es sich auch bei der hier vorgestellten Prägung um eine bisher unbekannte Variante eines Obols der Eravisker.
G: 0,58g
D: 10,2-12mm
Der Schrötling besteht aus legiertem Silber und weist eine leicht schüsselförmig Form auf.
Der hohe Kupferanteil des Silbers, die Schrötlingsform, sowie der Stil der Abbildungen und das Gewicht sind ein Hinweis auf eine Entstehung im 1.Jh.v.Chr.
Grüße
Harald
| Dateianhänge: |
|
Obol Eravisker.jpg [ 30.57 KiB | 5404-mal betrachtet ] |