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Münzen aus alten Sammlungen https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=4034 |
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Autor: | DOCISAM [ 27. Nov 2011, 00:05 ] |
Betreff des Beitrags: | Gegossene Bronzemünzen der Durotriges aus dem Holdenhust hoa |
Diese beiden gegossenen Bronzemünzen stammen aus dem Southants bzw. Holdenhurst hoard von 1905 und aus der Sammlung von Commander Richard Paston Mack (Verfasser von "The coinage of ancient Britain", 3 Auflagen), danach waren sie in der Sammlung von Prof. T.R. Gurr: 2,56 g; Van Arsdell 1340.01 Dateianhang: http://www.finds.org.uk/CCI/details.php?coin_num=67.0918 2,32 g; Van Arsdell 1340.01 Dateianhang: http://www.finds.org.uk/CCI/details.php?coin_num=67.0919 Dateianhang: Aus Classical Numismatic Group, elctr. auction 126, lot 446 (part) http://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=74244 |
Autor: | DOCISAM [ 27. Nov 2011, 00:48 ] |
Betreff des Beitrags: | Nachtrag: Münzen aus dem Holdenhurst hoard |
Die beiden Münzen wurden publiziert in: R. P. Mack, Ancient British, Anglo-Saxon, and Norman coins in the collection formed by Commander R. P. Mack. Sylloge of coins of the British Isles 20 (London 1973). Dateianhang: Von diesen gegossenen Bronzemünzen gibt es mehrere Varianten, sie stehen am Ende einer langen Entwicklung, in der Goldmünzen von solchen aus Elektron, diese von Silberstatern, jene von solchen aus Billon abgelöst wurden, bis die Münzen aus geprägter Bronze und schließlich aus gegossener Bronze bestanden. Die gegossenen Bronzemünzen wurden vermutlich auf Hengistbury Head an der Südküste von Dorset hergestellt und hatten ein sehr geringes Verbreitungsgebiet: fast alle wurden innerhalb von 5 Meilen (bzw. 8 km) um diesen Siedlungsplatz mit bedeutendem Handelshafen (und Eisenvorkommen) herum gefunden. Allerdings liefen sie lange um: der Holdenhurst hoard enthielt bereits Münzen des Hadrian. Dateianhang: D. F. Allen, The coins of the ancient Celts (Edinburgh 1980). [S. 28, Fig. 7 siehe oben]. Philip de Jersey, Celtic Coinage in Britain. Shire Archaeology 72 (Princes Risborough 2001, 1. 1996). [S. 43]. Günther Dembski, Münzen der Kelten (Wien 1998). [Nr. 274 - 300, alte Funde von Hengistbury Head] Zum Holdenhurst hoard: http://www.archive.org/stream/numismaticser4v11royauoft#page/n55/mode/2up Viele Grüße, Docisam |
Autor: | harald [ 27. Nov 2011, 09:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus alten Sammlungen |
Hallo Docisam! Wie kommt man zu diesen Stücken mit derartigem Pedigree? Von meinen vielen Kelten, die ich erworben habe, besitze ich nicht einen einigen alten Unterlegszettel, obwohl einige davon auf Grund ihrer charakteristischen Sammlungspatina aebenfalls aus alten Sammlungen stammen dürften. Übrigens- Kompliment zu deinen interessanten und professionell recherchierten Beiträgen. Macht echt Spaß und man lernt dazu! Viele Grüße Harald |
Autor: | DOCISAM [ 27. Nov 2011, 16:06 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus alten Sammlungen |
Hallo Harald, die Bronzemünzen der Durotriges habe ich, wie angegeben, bei Classical Numismatic Group (CNG) ersteigerrt. Die meisten Versteigerungsplattformen wie Sixbid, bzw. Verkaufsplattformen wie MA-Shops, numishop.eu etc. bieten ja Suchfunktionen an. Mir ist zunächst wichtig, dass die Münzen überhaupt eine Fundherkunft haben. Ob die immer stimmt, ist natürlich fraglich. Bei englischen Münzen hat man für die Zeit vor 2004, den Celtic Coin Index, wo man nachgucken kann, ob Herkunftsangaben stimmen bzw. ohne Herkunftsangaben verkaufte Münzen nicht doch dort registriert sind: http://finds.org.uk/CCI/ bzw. als ältere Version, die zum Suchen geeigneter ist: http://www.celticcoins.ca/coin.php. Aber auch Münzen aus Frankreich und Mitteleuropa werden ab und zu mit Herkunftsangaben angeboten. So konnte ich vor kurzem diese Münze ersteigern, die in den "Münzfunden von Manching" abgebildet ist: http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot&sid=481&lot=8 - Vielleicht aus den selben Stempeln, aber längst nicht so schön erhalten und mit so vollständiger Prägung, wie die Kleinsilber-Münze vom Typ Stachelhaar, die Du vorgestellt hast: http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=3808&hilit=Kleinsilber+Manching#p36039 Wirklich erstaunt hat mich, dass zwei weitere Münzen, die im Manching-Buch von Herrn Kellner (1990) abgebildet sind, zu relativ geringen Beträgen zugeschlagen wurden (leider nicht an mich): http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot&sid=481&lot=11 sowie http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot&sid=481&lot=12 Ich vermute, dass Münzen, für die sich ein Pedigree ermitteln lässt, gar nicht so selten sind. Viele Grüße, Docisam |
Autor: | harald [ 27. Nov 2011, 16:36 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus alten Sammlungen |
Wahrscheinlich kommt es wirklich darauf an, ob man bei den Beschreibungen bewußt darauf achtet. Ich habe bisher wegen der zahllosen Fehlbestimmungen nur mehr mein Augenmerk auf das Foto gelegt. Außerdem war ich bisher auch der Meinung, dass derartige Münzen wegen ihres Pedigrees einen weitaus höheren Zuschlag erzielen würden. Viele Grüße Harald |
Autor: | cepasaccus [ 6. Jan 2012, 16:02 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus alten Sammlungen |
Der CCI wird z.Z. wegen Personalmangel nicht forgefuehrt. Wenn der Mangel behoben ist sollen die Muenzen nachgetragen werden, hab ich gehoert. valete |
Autor: | DOCISAM [ 6. Jan 2012, 22:46 ] |
Betreff des Beitrags: | Celtic Coin Index |
Hallo Cepasaccus, laut http://finds.org.uk/ironagecoins wird der Celtic Coin Index durch die Organisation "Portable Antiquites Sheme" weitergeführt: "From January 2010 the Celtic Coin Index has transferred responsibility for recording new finds of Iron Age coins in England and Wales to the Portable Antiquities Scheme. Therefore, coins should be reported to Finds Liaison Officers and/or Ian Leins (ileins@thebritishmuseum.ac.uk) / Sam Moorhead (smoorhead@thebritishmuseum.ac.uk). All new coins will be assigned a PAS number and a CCI number. The CCI will continue to maintain and improve its index." Allerdings fand ich deren Suchmaschine bislang sehr gewöhnungsbedürftig, http://www.finds.org.uk/CCI/advanced.php und den alten http://www.celticcoins.ca/coin.php mochte ich mehr. Inwieweit es noch möglich ist, Münzen über John Sills http://homepage.ntlworld.com/john.sills/gaulishgoldcoinage.htm dem Index zu melden, weiß ich nicht. Beste Grüße, Docisam |
Autor: | cepasaccus [ 7. Jan 2012, 02:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus alten Sammlungen |
Lassen wir uns ueberraschen wann genuegend Personal zum Nachtragen da ist. Nummern sind ja vergeben. Ja, die Sucherei dort finde ich auch eigenartig. Unten gibt's den Link um Complaints abzusetzen. Nachdem bei Sills auf der zweiten Seite was von last update 2004 steht und der CCI-Link nicht geht bin ich skeptisch, dass er noch was macht. vale |
Autor: | cepasaccus [ 7. Jan 2012, 02:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Münzen aus alten Sammlungen |
http://finds.org.uk/database/artefacts/record/id/479681 "Discovery dates Date(s) of discovery: Saturday 15th September 2012 Rally details. This object was found at Stixwould rally held Friday 5th September 2008 - Sunday 7th September 2008" Eine Münze aus einer zukünftigen Sammlung? Oder was ist das Discovery Date? Jedenfalls sehe ich nirgends eine CCI und ich wuesste auch nicht, wie man danach suchen sollte. valete PS: Sowas sind ja auch schoene Eintraege:"Created by: Nemo hic adest illius nominis" |
Autor: | DOCISAM [ 2. Feb 2012, 23:54 ] |
Betreff des Beitrags: | Viertelstatere der Osismi aus dem "trésor de Guingamp" |
Diese beiden Viertelstatere der Osismi (Stamm von der Nordwest-Ecke Frankreichs) wurden im "trésor de Guingamp" gefunden. Dieser Münzfund enthielt 64 Statere und 190 Viertelstatere der Osismi. Der genaue Fundort dieses Schatzfundes ist nicht bekannt, man weiß aber, dass er gegen 1930 auf den Ländereien des commandant Paul Le Bonner entdeckt wurde, die alle in der nahen Umgebung von Guingamp lagen. Der Fund kam in den Besitz des Numismatikers Jean-Baptiste Colbert de Beaulieu, der zahlreiche stempelgleiche Münzen feststellte, bzw. verschiedene Koppelungen von Münzstempeln, und der den Fund 1956 publizierte: J.-B. Colbert de Beaulieu, Le trésor de monnaies osismiennes de Guingamp (Côtes du Nord). Revue belge de numismatique 102, 1956, 81-141, Taf. 11-15. Der Aufsatz ist online verfügbar unter: http://www.numisbel.be/1956_4.pdf Quart de statère dit “à la tente” (Viertelstater Nr. 42 des "trésor de Guingamp") Elektron, 15,5 mm, Stempelstellung 1 h, 1,57 g aus CGB, Trésors II, Nr. 286, siehe: http://www.cgb.fr/monnaies/tresors/t02/fr/monnaiesbcce.html Dateianhang: Quart de statère dit “à la tente” (Viertelstater Nr. 150 des "trésor de Guingamp") Elektron, 14 mm, Stempelstellung 12 h, 1,56 g aus CGB, MONNAIES 28 (25.01.2007), Nr. 621, siehe: http://www.acsearch.info/record.html?id=317955 Dateianhang: Die Rückseite der Münze ist publiziert in Colbert de Beaulieu 1956, Taf. 15 Dateianhang: Osismi Guingamp 150 CdB.jpg [ 14.6 KiB | 16564-mal betrachtet ] Aufgrund des Gewichtes und des geringen Goldgehaltes der Legierung der meisten Münzen des Fundes von Guingamp rechnetet J.-B. Colbert der Beaulieu (1956, 138 f.) damit, dass der Fund während des Gallischen Krieges vergraben wurde, während einige wenige besonders alte Münzen etwa der Zeit um 80 v. Chr. entstammten. Die hohe Zahl kaum abgegriffener und stempelgleicher Münzen bzw. die hohe Zahl von Stempelkoppelungen könnte darauf hindeuten, dass die Münzen nicht viel umliefen sondern dass die frisch geprägten Münzen sozusagen "paketweise" in den Besitz einiger weniger Personen gelangten (siehe Arbeiten von Michael Nick). Viele Grüße, Docisam |
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