Diese beiden Viertelstatere der Osismi (Stamm von der Nordwest-Ecke Frankreichs) wurden im "trésor de Guingamp" gefunden. Dieser Münzfund enthielt 64 Statere und 190 Viertelstatere der Osismi. Der genaue Fundort dieses Schatzfundes ist nicht bekannt, man weiß aber, dass er gegen 1930 auf den Ländereien des commandant Paul Le Bonner entdeckt wurde, die alle in der nahen Umgebung von Guingamp lagen. Der Fund kam in den Besitz des Numismatikers Jean-Baptiste Colbert de Beaulieu, der zahlreiche stempelgleiche Münzen feststellte, bzw. verschiedene Koppelungen von Münzstempeln, und der den Fund 1956 publizierte:
J.-B. Colbert de Beaulieu, Le trésor de monnaies osismiennes de Guingamp (Côtes du Nord). Revue belge de numismatique 102, 1956, 81-141, Taf. 11-15.
Der Aufsatz ist online verfügbar unter:
http://www.numisbel.be/1956_4.pdfQuart de statère dit “à la tente” (Viertelstater Nr. 42 des "trésor de Guingamp")
Elektron, 15,5 mm, Stempelstellung 1 h, 1,57 g
aus CGB, Trésors II, Nr. 286, siehe:
http://www.cgb.fr/monnaies/tresors/t02/fr/monnaiesbcce.htmlDateianhang:
Osismi Guingamp 042 combi.jpg [ 104.55 KiB | 16601-mal betrachtet ]
Quart de statère dit “à la tente” (Viertelstater Nr. 150 des "trésor de Guingamp")
Elektron, 14 mm, Stempelstellung 12 h, 1,56 g
aus CGB, MONNAIES 28 (25.01.2007), Nr. 621, siehe:
http://www.acsearch.info/record.html?id=317955Dateianhang:
Osismi Guingamp 150 combi.jpg [ 108.3 KiB | 16601-mal betrachtet ]
Die Rückseite der Münze ist publiziert in Colbert de Beaulieu 1956, Taf. 15
Dateianhang:
Osismi Guingamp 150 CdB.jpg [ 14.6 KiB | 16601-mal betrachtet ]
Aufgrund des Gewichtes und des geringen Goldgehaltes der Legierung der meisten Münzen des Fundes von Guingamp rechnetet J.-B. Colbert der Beaulieu (1956, 138 f.) damit, dass der Fund während des Gallischen Krieges vergraben wurde, während einige wenige besonders alte Münzen etwa der Zeit um 80 v. Chr. entstammten. Die hohe Zahl kaum abgegriffener und stempelgleicher Münzen bzw. die hohe Zahl von Stempelkoppelungen könnte darauf hindeuten, dass die Münzen nicht viel umliefen sondern dass die frisch geprägten Münzen sozusagen "paketweise" in den Besitz einiger weniger Personen gelangten (siehe Arbeiten von Michael Nick).
Viele Grüße,
Docisam