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 Betreff des Beitrags: Obole Typ Apollokopf-Leierblume
BeitragVerfasst: 19. Dez 2011, 16:55 
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Das Großsilber des Typs Apollokopf- Leierblume habe ich bereits vorgestellt.
viewtopic.php?f=44&t=339&p=38836#p38836

Dazu wurden auch Kleinsilberstücke mit Gewichten zwischen 0,78 und 0,98 Gramm ausgebracht.

Das Umlaufgebiet ist wie so oft bei keltischem Wechselgeld weit größer als das des Großsilbers.

Das Verbreitungszentrum liegt in der Südwestslowakei, aus dem Marchfeld und dem Weinviertel gibt es
ebenfalls mehrere Belege.

In meiner Arbeit über das Roseldorfer Kleinsilber des Typs I und II ( RÖ. JG.28, 2005)
bin ich auch auf diesen Typ näher eingegangen und habe ihn Typ 3c genannt.

Der Avers stammt aus abgenütztem Stempel. Es sind die schwachen Umrisse eines behelmten (Atnena?)- Kopfes erkennbar.

Der Revers zeigt ein links springendes Pferd mit Punktmähne. Der Schweif ist im Ansatz geteilt und im Spitzen Winkel nach unten verlaufend.
Darüber befindet sich ein rechtsläufiger Triskeles.
Darunter eine so genannte Leierblume auf einer gepunkteten Standlinie.
Wahrscheinlich handelt es sich dabei wohl eher um eine antike Kithara.

Ein Exemplar dieses Typs wurde als Grabbeigabe in Palarikovo (S-Slowakei) gefunden.
Das Grab wurde in den Zeitraum 170-150v.Chr. datiert.

RÖ. 2005, JG. 28, S143, Typ 3C
Kolnikova 2006, 34, Abb. 12, 13, Typ N
Ziegaus Samml. Flesche S171, Nr. 482

G: 0,82g
D: 9,5mm

Viele Grüße
Harald


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KS Apollokopf Leierblume J3..jpg
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 Betreff des Beitrags: Re: Obole Typ Apollokopf-Leierblume
BeitragVerfasst: 19. Dez 2011, 17:11 
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Der Typ existiert mit unterschiedlichen Aversen.
Diese sehr seltene Variante zeigt einen stark stilisierten Apollokopf mit Taenie, welcher wohl von griechischen Vorbildern
( zB. TDR aus Aeropos: http://www.acsearch.info/record.html?id=1350) abgeleitet sein dürfte.

Der Revers zeigt ein links springendes Pferd, darüber ein Triskeles, darunter die so genannte Leierblume, oder Kithara.

Von diesem seltenem Typ sind bisher lediglich 3 Nachweise bekannt.

De Latour 10047
RÖ. 2005, JG. 28, S143, Typ 3A

G: 1,04g
D: 9mm


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 Betreff des Beitrags: Re: Obole Typ Apollokopf-Leierblume
BeitragVerfasst: 20. Dez 2011, 11:02 
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Bei dieser Münze handelt es sich wohl um die seltenste der hier vorgestellten Varianten.
Außer diesem einen Beleg ist kein weiterer bekannt.

Der Avers zeigt eine stilisierte und vereinfachte Version der im Jahr 2005 erstmalig publizierten neuen
Kroisbacher- Großsilbervariante mit dem Lockenkopf.
Es existiert ebenfalls ein Kleinsilber, welches denselben Avers wie das hier vorgestellte Exemplar trägt,
der Revers zeigt dagegen das Bild des Pegasus, wie es für das Kroisbacher Kleinsilber üblich ist.
(Hauck und Aufhäuser, 03. 2000, Nr. 11)

Das besondere bei dem hier vorgestelltem Typ ist somit die Verwendung eines Reversbildes aus der Umgebung von Bratislava (einem Gebiet im Grenzbereich zwischen Ostkelten und Boiern) und einer Aversdarstellung, welche wohl in der Umgebung von Sopron entstanden sein dürfte. Aus diesem Gebiet stammen auch die letzten Schatzfunde der Kroisbacher.

Eine weitere Verbindung zwischen den Kroisbachern und dem Typ Apollokopf- Leierblume ist auch an einer seltenen Variante des Kroisbacher Großsilbers erkennbar.
Im OTA findet man diese Münze unter der Nr. 464.
Sie trägt als Beizeichen auf dem Revers hinter dem Reiter ein leierförmiges Symbol, wie es auch beim Typ Leier- Stern,
der Weiterentwicklung des Typs Apollokopf- Leierblume zu finden ist.

Av: Behelmter Kopf links.
Rv: Springendes Pferd l. mit Punktmähne, Vorder- und Hinterläufe aus parallelen Linien bestehend, darüber rechtsläufiger Triskeles, darunter so genannte Leierblume oder Kithara.

D: 11mm
G: 0,99g

Jandrasits, Typ 3b (RÖ. 28, 2005, S142)

Das erste Bild zeigt den Größenvergleich zum Großsilber, das zweite den Vergleich des Aversbildes
zum Kroisbacher Großsilber mit Lockenkopf.

Grüße
Harald


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TDR, KS Typ Leierblume.jpg
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Kroisbacher Lockenkopf Ks- TDR.jpg
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