Der Büschelquinar und das Manchinger Kleinsilber waren in der späten La-Tenezeit das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel für den täglichen Bedarf und man kann dabei durchaus von einer Leitwährung sprechen.
Die Typen Manching I und II, sowie die weiteren Varianten des süddeutschen Kleinsilbers weisen in etwa ein Viertel des Gewichtes der Quinare auf und wurden deswegen von Ziegaus auch als Viertelquinare bezeichnet.
Diese bayerisch- fränkischen Büschelquinare werden in einen Prototyp und die Varianten A, B, C und E unterteilt. Das gleichzeitige Umlaufen der Büschelquinare Typ A, B, C und des Prototyps mit dem Manchinger Kleinsilber wird durch den Depotfund von Manching bestätigt.
Vorkommen besonders in Franken und Bayern. Funde in geringerer Anzahl aus Stradonice, Thüringen und Westösterreich (Linz- Neubau). Aus Roseldorf und aus dem Marchfeld gibt es ebenfalls Nachweise in einstelliger Anzahl.
Ein Aversstempel für Büschelquinare des Typs A wurde in Altendorf (Lkr. Bamberg) gefunden, ein weiterer für solche des Typs E in Karlstein.
Bei der hier vorgestellten Münze handelt es sich um die Variante B nach Kellner. Bei dieser Variante befindet sich der links gewandte Kopf bereits im fortgeschrittenem Stadium der Auflösung.
Bei dieser Auflösung dürfte es sich um eine überregional verbreitete spätlatenezeitliche Modeerscheinung handeln. Derartige Formen der Auflösung vom ursprünglich gegenständlichem Bild zur abstrakten Auflösung in Einzelelemente sind ab etwa 120-100v. Chr. bei zahlreichen Prägungen keltischer Stämme von England über Frankreich bis Bayern und Böhmen zu beobachten. Derartige Parallelen sind nicht nur zeitgleich bei den Münzen weit entfernt lebender Stämme feststellbar, sondern finden sich auch bei anderen Produkten der Kleinkunst, wie zum Beispiel bei bronzenen Statuetten und Steinfiguren. Das Pferd auf der Rückseite findet seine Entsprechung beim Manchinger Kleinsilber I und II. Die Beizeichen über dem Pferd sind unterschiedlich zum Kleinsilber und es gibt mehrere verschiedene Varianten davon.
Von diesem in hoher Anzahl ausgeprägtem Typ gibt es auch einige Schatzfunde. Es existieren auch zahlreiche subärate Prägungen.
Zur Herstellung der Stempel wurden Patrizen aus Zinnbronze verwendet.
Büschelquinar, Typ B Datierung: 120-80v.Chr.
G: 1,63g
Typ Ziegaus Nr. 10, Gruppe A/B Kellner Manching Gruppe B
Grüße Harald
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_________________ Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.
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