Die unterschiedlichen Typen der Silberquinare waren neben dem Kleinsilber in der gesamten späten La- Tenezeit bei fast allen Stämmen das Hauptzahlungsmittel für den täglichen Bedarf. In Bayern und den angrenzenden Gebieten waren zweifellos die Büschelquinare und die Quinare vom Typus Schönaich am meisten verbreitet.
Die Quinare des Typs Schönaich haben ihre Verbreitung sowohl entlang des Neckars ( 6 Fundorte), um den Bodensee (4 FO.), und besonders in Bayern südlich der Donau (6 FO.). Aus Unterfranken gibt es 2 Fundorte, einzelne Nachweise stammen aus Stradonice und mehreren Fundplätzen in Österreich. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in S-O Bayern um Karlstein und Stöffling. Der Fund einer Patrize zur Erzeugung von Stempeln in Manching macht diesen Ort als Prägeort wahrscheinlich. Ein Stempelpaar stammt aus Kleinsorheim bei Harburg.
Nick nennt in seiner aktuellen Publikation 125 Belege dieser Quinare. Diese bildeten mit Sicherheit so wie die Büschelquinare eine Währungseinheit mit den süddeutschen Regenbogenschüsselchen und dem Kleinsilber des Typs Manching.
Manchinger Kleinsilber wird auch deswegen von Ziegaus als Viertelobol bezeichnet.
B. Ziegaus konnte erst kürzlich mit einigen Bronzepunzen aus Schatzfunden nachweisen, dass die Münzbilder dieses Typs, des Büschelquinars und des Manchinger Kleinsilbers sowohl unter Zuhilfenahme von kompletten Bildpunzen, als auch Punzen für einzelne Bilddetails, entstanden sind.
Noch ein Paar Bemerkungen zum Kreuz auf dem Revers: Aus der Reversdarstellung der Rose von Rhoda entstand das Tektosagenkreuz der Drachmen des Stammes der Volcae Tectosages. Daraus entwickelte sich dieser Revers und der weiterer Quinare wie dem Typ Dühren und anderer süddeutscher Kreuzquinare.
Quinar, Typ Schönaich II Var. Leicht geschüsselter Schrötling aus leicht legiertem Silber.
G: 1,79g D: 13-14mm Kellner Taf 20, 21, 510 (Av. stgl., Rv. Weiterentwicklung)
Datierung: 110-80v.Chr.
Grüße Harald
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