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 Betreff des Beitrags: Typ mit einfacher Leier
BeitragVerfasst: 13. Apr 2010, 14:11 
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Die Tetradrachmen des von Pink so genannten "Typs mit einfacher Leier" hatten ihr Umlaufgebiet in Nord- Ostungarn in der Gegend der heutigen Stadt Miskolc.

Wegen des gleichen Reversbeizeichens vermuteten Göbl und Pink bei diesen Prägungen Vorläufer des boischen Typs Leier Stern. Besonders bei den Hemidrachmen dieses Typs besteht große Ähnlichkeit bei der Darstellung der Leier.

Die Pferdedarstellung ist für Ostkelten eher untypisch und dürfte von gallischen Vorbildern beeinflußt sein.

Diese Prägungen waren noch bis Anfang 2000 als sehr selten zu bezeichnen.
Im Zeitraum 2003-2005 gelangte davon eine Anzahl von etwa 8-10 Stück in den Handel, was ein Hinweis auf einen Schatzfund sein dürfte.

Av: Zeuskopf rechts mit Lorbeerkranz im Perlrand.
Der Bart ist ebenfalls aus einzelnen Lorbeerblättern zusammengesetzt.
Rv. Pferd springt links, stilisierter Reiter, dahinter II- förmiges Beizeichen.
Unter dem Pferd einfache Leier, das ganze im Perlrand.

13,00g
Durchschnittsgewicht: 12,8g
D: 22mm

Göbl OTA 384 (1 Beleg)
Pink Ostkelten 384 (6 Belege)

Datierungsvorschlag: 180-160v.Chr.

Grüße
Harald


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TDR Typ mit Leier.psd.jpg
TDR Typ mit Leier.psd.jpg [ 51.77 KiB | 10107-mal betrachtet ]

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 Betreff des Beitrags: Re: Typ mit einfacher Leier
BeitragVerfasst: 13. Apr 2010, 17:13 
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Ziemlich beeindruckende Münze!
Der Zeuskopf ist wirklich Klasse!!

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 Betreff des Beitrags: Re: Typ mit einfacher Leier
BeitragVerfasst: 13. Apr 2010, 18:32 
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Vielen Dank! :D

Liebe Grüße
Harald

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 Betreff des Beitrags: Re: Typ mit einfacher Leier
BeitragVerfasst: 14. Apr 2010, 10:49 
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Der Stil des Zeuskopfes erinnert mich stark an die "Sciphaten" welche ja ebenfalls aus dem Osten stammen.
Ist dieser Typ eine Vorstufe dazu?
Salut
Herfried

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 Betreff des Beitrags: Re: Typ mit einfacher Leier
BeitragVerfasst: 14. Apr 2010, 11:21 
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Hallo Herfried!
Wenn Du die Scyphaten mit dem Entenschnabelpferd Göbl, OTA Ta. 20, Nr. 244 meinst, vermute ich eher nein.
viewtopic.php?f=44&t=1931&hilit=entenschnabel&start=10
Im Gegensatz zum vorgestellten Typ stammen diese aus Rumänien und haben als Vorläufer den Typ Eberkopf (Göbl OTA 241).
Aus diesem entstand durch mehrmaligen Umschnitt der kinnlose Typ (OTA 244)
und dieser entwickelte sich später zum Scyphaten mit dem Entenschnabelpferd.

Ich vermute, dass das Aversbild wie so wie viele nordungarische Keltenmünzen aus dem Audoleontyp (OTA 402) entstanden ist.
Für das Reversbild gibt es im ostkeltischen kaum Perallelen und es dürfte sich um einen kompletten Neuschnitt des Stempels handeln, der möglicherweise gallisch beeinflußt war.

Liebe Grüße
Harald

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 Betreff des Beitrags: Re: Typ mit einfacher Leier
BeitragVerfasst: 14. Apr 2010, 12:07 
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Besten Dank für die umfangreiche Info dazu, Harald!

Die Rv. Darstellung ist wirklich interessant, erinnert sehr an gallische Motive, jajaja!
Stil und Auflösung des Zeuskopfes erinnern mich an die sehr ähnlich aufgelösten Typen aus Rumänien, eines davon habe ich schon mal vorgestellt:
download/file.php?id=6030&mode=view
Sicher hatten viele Haupt- und Folgetypen der ganzen Epoche damals ahnliche Motive, beeinflußt durch den Philipper Typ von den Griechen übernommen.

Jedenfalls, starkes Stück!

Cordial Salut
Herfried

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