Die frühesten Münzen, die in Bayern nachgewiesen wurden sind kleinste Goldnominale. Ein Beispiel dieser frühen 1/24 Stater ist der Typ Janus I. Davon wurden 2 unterschiedliche Varianten im Schatzfund vom Hofodinger Forst in Bayern geborgen.Diese beiden Varianten dürften auf Grund der Vergesellschaftung im Schatzfund gleichzeitig umgelaufen sein. Die Gesamtzahl des Depots liegt bei 178 Stück, davon konnten 113 Stück wissenschaftlich erfasst werden.
Das Vorbild zu den Münzbildern ist bei der römischen Litra aus den Jahren 225-212v. Chr. mit dem Januskopf und dem Pferd auf der Rückseite zu finden.
Variante b Pferd klein Nick Fundortliste: 90 Stück in Hofolding, Nahbereich Fentbachschanze Gewicht: 0,26-0,36g, Dgw: 0,30g Variante a Pferd groß Nick Fundortliste: 23 Stück in Hofolding, Nahbereich Fentbachschanze Gewicht: 0,28-0,34g, Dgw: 0,30g Besonderheit: Einige Exemplare der Variante a wurden in legiertem Gold geprägt.
Auszug aus M. Nick (S 20-22, Taf. 1,1, S 99): Janus 1 und 2 sind durch Grabfunde in den Zeitraum 250-210 datierbar und zwar eher am Ende der Periode. Somit ist die Prägung aller süddeutschen Kleingoldtypen in die 2. Hälfte des 3. Jh.v.Chr. zu setzen. Der Fund vom Hofoldinger Forst könnte ein Hinweis auf eine längere Prägedauer bis in das 2. Drittel des 2.Jh.v.Chr. sein, was aber ohne archäologischen Befund nicht zwingend erscheint. Für alle diese frühen süddeutschen Prägungen ist ein boischer Einfluß bemerkbar. Es existieren zu diesen frühen Teilstücken auch keine anderen Nominale, wie Drittel, oder Ganzstücke, so dass an eine völlig eigenständige Kreation erkennbar ist, die sich auch bei den späteren Regenbogenschüsselchen nicht mehr findet.
Das häufige Vorkommen von 1/24 Stateren mit Januskopf in Gräbern, sowie der Inhalt der Münzbilder könnte ein Hinweis auf eine Funktion im sakralem Bereich sein. Mit Ausnahme des Schatzfundes vom Hofoldinger Forst wurde jedes 7. Stück bei einer Gesamtzahl von lediglich 13 Stücken in Gräbern gefunden. Polenz beschreibt in seinem Aufsatz über Münzbeigaben in la-tenezeitlichen Gräbern Mitteleuropas 23 Gräber mit Münzbeigaben, davon 2 mit 1/24 Stateren dieses Typs. Die Symbolik des Januskopfes ist ein weiterer Hinweis, da dieser in Rom als „Torgott“, oder Wächter verehrt wurde. Mit seinem Blick in beide Richtungen personifiziert er die Durchgänge im topografischen, zeitlichen und übertragenen Sinn.
Zitat Schatzfund: L. Wamser, Ein Schatzfund keltischer Goldmünzen aus dem Hofoldinger Forst, Gold, Magie Mythos Macht, Katalog zur Auustellung der Archäologischen Staatssammlung München, 2002, S 100- 128. Diese beiden Münzen sind abgebildet auf den Tafeln 75 und 76, 1 Reihe 1. Stück von links, 3. Reihe 2. Stück von links.
1/24 Stater Typ Janus 1 geschüsselter Schrötling D: 7mm, 6,9mm G: 0,34g, 0,29g Datierung: 220-190v.Chr. Das rechte Exemplar ist nicht nur leichter, es ist auch aus einer stärker legierten Goldlegierung geprägt. Vergleicht man beide Stempelvarianten ist zu vermuten, dass die Stempel der rechten Münze die jüngeren sind.
Grüße Harald
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_________________ Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.
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