Heute möchte ich Euch eine nicht sehr attraktive, jedoch sehr seltene Münze zeigen.
Dieser Typ stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus einem vor 2001 geborgenem Schatzfund mit unbekannter Stückzahl und leider auch unbekanntem Fundort.
Es handelt sich um einen in der Standartliteratur bisher unedierten Typ, von dem bisher 2 unterschiedliche Nominale bekannt wurden.
Bis 2010 wurden 2 Didrachmen (8,30 g, 7,24 g.) und 3 Drachmen (4,98 g, 4,96 g, 3,86 g.) in den Handel verbracht.
Wahrscheinlich handelt es sich um eine Lokalprägung aus Nordwestungarn oder der Slowakei.
Der Stil weist in die späteste Prägephase und zeigt stilistische und prägetechnische Parallelen sowohl zum Typ
Velky Bysterec
viewtopic.php?f=44&t=2002&p=17363&hilit=velky+bysterec#p17363,
als auch zu den Tetradrachmen des Typs Neutra
viewtopic.php?f=44&t=502&p=16574&hilit=Typ+neutra#p16574.
Der unregelmäßige Schrötling besteht aus hochwertigem Silber und ist nicht gewölbt.
Auf dem Avers befindet sich ein stark stilisierter, grob gezeichneter Zeuskopf,
wie er von den ostkeltischen Prägungen bekannt ist.
Der Revers zeigt ein ebenfalls sehr grob gezeichnetes stark stilisiertes Pferd nach links und darüber 4 Kugeln.
Der Schrötling ist im Verhältnis zum Prägestempel zu klein geraten, sodaß nur Teile des Münzbildes sichtbar sind.
Eine mögliche Vorlage für diese Prägungen könnte der Typ Leierblume sein.
Die späten Varianten weisen besonders auf ihrem Avers Parallelen zu dieser Prägung auf.
Als Beispiel möchte ich die bei Rauch 76, Nr. 87 versteigerte Münze anführen:
http://www.acsearch.info/record.html?id=206809Der Typ Leierblume stammt zwar ursprünglich aus Serbien, späte Varianten wurden aber auch in Nord- und Westungarn gefunden, sodaß man durchaus die Möglichkeit einer Vorbildwirkung auf den hier vorgestellten Typ in Betracht ziehen kann.
Drachme, unbekannter Lokaltyp
G: 3,86g
D: 16-18mm.
Datierungsvorschlag: 50-20v.Chr.
Grüße
Harald