Hallo zusammen Habe eben von einem Händler einen Taler 1624 von Leopold dem V aus Tirol bekommen. Das Raugewicht ist mit 28,73g korrekt., der Durchmesser meines Erachtens mit 42,7 – 43,2 mm ebenfalls. Der Rand ist glatt mit minimalen Riefen, die wahrscheinlich vom Locheisen stammen, außerdem ist er leicht konisch zur Wappenseite, die Differenz beträgt zwischen 0,5 und 0,8 mm. Die Patina wirkt echt. Bis hierher also alles im normalen Bereich Und dann beginnt mein Problem. Vorausschicken möchte ich noch, dass sich meine Literatur zu diesem Thema auf den Moser Tursky 1977 (im Folgenden MT) beschränkt und mir sonst nur noch das Internet zur Verfügung steht. Die Bildseite entspricht in etwa der Abbildung auf Seite 244, enthält aber bei etwa 6 Uhr eine AV Ligatur, die mir bei der vorliegenden Münze wesentlich kleiner erscheint als in der Abbildung. Das kleine q bei 12 Uhr ist vorhanden, darüber ein Zeichen das einem Kreuz entsprechen könnte. Zusätzlich erscheint zwischen 11 und 12 Uhr hinter dem Wort METRLI ein Punkt, den es auf der Abbildung nicht gibt, auch lautet das Wort dort METRELI. Die Buchstaben T in der Umschrift sind entsprechend der Abbildung etwas weniger hoch. Nun zur Wappenseite. Diese entspricht wiederum teilweise der Abbildung 420 von 1623, allerdings auch mit Unterschieden. Lt. MT wurde diese umgeschnitten aus einer Welle von 1620. Es sind ober den entfernten Stiftswappen bei etwa 6 Uhr die Reste der Bischofsstäbe zu sehen. P und L in diesem Bereich der Umschrift sind auf der Münze und der Abbildung etwas verschoben. Auf der Krone befindet sich ein Reichsapfel mit Stern und einem Punkt auf jeder Seite, auf der gegenständlichen Münze fehlen die Punkte, der Stern erscheint eher wie ein Kreuz. Unmittelbar unter der Krone ist auf der Abbildung ein rautenartiges Muster mit einer Darstellung in der Mitte zu sehen, was auf der Münze gänzlich fehlt. Die Einfassungslinie des Wappens und deren Verzierungen sind anders gestaltet. An den Wappen selbst ist die linke Seite des unteren, gespaltenen Schildes bei 8 Uhr einfacher gestaltet und ganz unten, ich glaube, das ist das Wappen von Österreich unter der Enns, sind die Adler in zwei Bögen angeordnet, in der Abbildung in Linien. So, das sind jetzt die augenscheinlichsten Unterschiede, ich kann keine Hinweise auf eine Guss- oder Galvanische Fälschung entdecken. Ich glaube nicht, dass es sich um eine Fälschung handelt und ich daher die Münze kaufen sollte. Für das Jahr 1624 wurde lt. MT nur ein Walzenpaar hergestellt, die aber, wie bei Talern üblich bis zu 5 Stempel enthielt. Für die Wappenseite wurde offenbar eine alte Walze wiederverwendet, offenbar die umgeschnittene von 1620, auf der aber auch wieder bis zu 5 minimal verschiedene Stempel waren. Ich bitte nun die Tirolspezialisten um ihre Einschätzung. Liebe Grüße
Bernhard
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