adam hat geschrieben:
Im Buch "Die Münzprägung der Habsburger im Österreichischen Reichskreis" von Prof. Wolfgang Hahn findet man den Hinweis, dass weltliche Groschen mit TYROL(I(S) im Revers, nach 1632 geprägt wurden. Deckt sich diese Aussage mit anderweitiger Literatur?
Hallo adam,
zu der Frage gibt die Literatur nicht viel her. Das die Schreibweise mit
Y statt
I bei den Prägungen Ehg. Leopolds erst ab 1632 auftaucht, stimmt allerdings nicht.
Abgeleitet von datierten Stücken kann man folgendes feststellen:
1623 und 1624 sind bereits Halb- und Vierteltaler (eben nur diese) mit der Schreibweise TYROL(IS) geprägt worden.
Weiters taucht die Schreibweise mit Y auch auf Zehnern von 1630 auf (Enz. 349 und 350)
Ab 1632 gibt es bei allen datierten Prägungen beide Schreibweisen zu beobachten.
Die weltlichen Groschen Ehg. Leopold V. sind in zwei Hauptgruppen zu unterteilen:
1.) => die sogenannten Groschen mit "grobem Stil", Moser/Tursky Abb. 480 (im Enzenberg als "mit ornamentierter Achselkachel" beschrieben; Nr.375 bis 390).2.) => die Groschen mit "feinem Stil", Moser/Tursky 481 (im Enzenberg als "Stücke mit Mantel", Nr.391 bis 403).Die erste Gruppe weist nur die Schreibform
TI, TIR, TIRO, TIROL auf, während die zweite Gruppe ausschließlich die Schreibform
TYROL, TYROLI, TYROLIS aufweist.
Das allerdings alle Stücke der zweiten Gruppe
(mit Y) erst nach 1632, also posthum geprägt wurden, schließe ich eigentlich aus. Zumal die ersten Vertreter dieser Gruppe (Enz. 391 und 392, Wertzahl oben, von der uns "rainschnarcher" bereits ein unediertes Stück mit LOPOLDVS vorgestellt hat), noch ein wenig an den "gröberen Stil" erinnern.
Vielleicht tauchen durch diesen Leitfaden noch weitere Erkenntnisse zu dieser Frage auf……………..