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Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?
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Autor:  Scheleck [ 11. Jan 2010, 00:30 ]
Betreff des Beitrags:  Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Habe in einem Lot diese Münze erworben, die ich nicht zuordnen kann.
Das Teil sieht ziemlich barbarisch aus.
Gew.: 1,78 gr., Dm.: 22 mm, Met.: Ag (Billon)
Für Hinweise wenn möglich mit Literaturzitat bin ich sehr dankbar.
Mit besten Grüßen Scheleck
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Autor:  payler [ 11. Jan 2010, 18:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Hallo Scheleck!

Kannst du irgendetwas von der Umschrift entziffern?

Autor:  Dietemann [ 11. Jan 2010, 23:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Sieht fast aus wie eine Fälschung (Kupferprägung mit Silberüberzug) eines mittelalterlichen Groschens.
Gewicht und Durchmesser wären noch interessant.
Das Porträt erinnert mich allerdings mehr an Richard Wagner :)

Es grüßt freundlichst Dietemann

Autor:  Scheleck [ 12. Jan 2010, 00:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Hallo Dietemann, hallo Payler
vielen Dank für Eure Nachfragen / Beiträge. Mein Eindruck war und ist es noch, dass es sich bei dem Stück um eine Prägung aus einer zeitgenössischen Fälscherwerkstatt handelt (sogenannte "Heckmünze ?). Das eingestellte Bild läßt den Ursprung der Münze möglicherweise erahnen. Vielleicht eine Fälschung nach Vorbild der habsburgischen 3 Kreuzer Stücke. Möglicherweise ergibt sich noch das eine oder andere Erhellende. Zur Verdeutlichung stelle ich die Vorder- und Rückseite der Münze einzeln im Anhang ein. Gewicht, Durchmesser und Metall habe ich Eingangs bereits mitgeteilt. Die Legende konnte ich bislang nicht auflösen, sie erscheint mir Retrogard. Vielleicht hilft eine Spiegelung. Die Wappenseite enthält einen Doppelschlag.
Mit besten Grüßen Scheleck[img]
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Autor:  Walker [ 12. Jan 2010, 09:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Hallo Scheleck,

ich hab mir erlaubt deine Münze zu spiegeln ;)
Ich gehe auch davon aus, das es eine Fälschung ist,
so eine Legende ist mir gänzlich unbekannt, für mich
nur ein durcheinander ohne Zusammenhang.
Oberhalb vom Kopf könnte (mit etwas Fantasie)
F.E.R.D.I. stehn?

Wie schon geschrieben sollte es einen Groschen
darstellen, aber das Portrait ??? ...ist sicher kein Habsburger,
vieleicht ein Bekannter aus Übersee :lol:

Grüsse Walker

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Autor:  payler [ 12. Jan 2010, 09:36 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Könnte eine Nachahmung eines Ferdinand III Grazer Groschen sein?????

Autor:  Scheleck [ 12. Jan 2010, 10:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Hallo Dietemann, Walker, Payler,
zunächst einmal herzlichen Dank für Eure fundierten Beiträge. :D Bei neuerlicher intensiver Betrachtung des Avers (Kopfseite) fiel mir am Halsansatz in der Legende der Ansatz einer geklammerten "3" auf, was möglicherweise auf die Wertbezeichnung 3 Kreuzer hindeutet. Auch die Buchstabenfolge "F E R D I" konnte ich nachvollziehen. Auf dem Revers der Münze (Wappenseite) wurde ein Doppelschlag ausgeführt und die Anordnung der Wappenschilde erfolgte wohl willkürlich. Die 3 Wappenschilde erinnern mich irgendwie an ein habsburgisches Vorbild. Die Fälschung könnte von 1550-1650 zur Zeit der Habsburger Ferdinand I.- III. entstanden sein. Meine Vermutung: Da ein großer Teil der Bevölkerung zu damaliger Zeit des Lesens und Schreibens lateinischer Schriften unkundig war und die Fälscher / Stempelschneider ebensowenig - nur Vorbilder nachahmten - kam es auf die genaue Legende nicht an, entscheidend waren wohl nur Gewicht, Größe und in etwa identische Bilddarstellungen mit den im Umlauf befindlichen MÜnzen.
Mit besten Grüßen Scheleck

Autor:  payler [ 12. Jan 2010, 16:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Auf alle Fälle ein hochinteressante "Fälschung"!

Ich schiebe mal nach Österreich!

Autor:  Klosterschueler [ 12. Jan 2010, 18:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Hallo Ihr!

An einen Grazer Groschen hab ich spontan auch denken müssen.

Klosterschüler

Autor:  Walker [ 12. Jan 2010, 19:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Um welche Spätmittelaltermünze handelt es sich hierbei?

Hallo,

an Graz hätt ich nicht gedacht, das typische STYRIÆ fehlt mir,
und auf einen Panther im Wappen glaub ich nicht so recht 8-)
Die Wappen sind überhaupt eigenartig :D
beim kaiserlichen Wappen schaut's aus, als ob der Adler schon
weggeflogen ist, aber einen Flügel zurückgelassen hat ;)
Im Burgunderschild sind die Balken waagrecht, sollten aber
schräg sein.
Eine genauere Zuordnung wird wahrscheinlich, ausser den von dir
angegeben Zeitraum, nicht mehr möglich sein.

Grüsse Walker

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