Numismatik-Cafe

Als leidenschaftlicher Mittelaltersammler träumte ich von diesen Pfennig.
Wie ich ihn dann wirklich in meiner Hand hielt, war das schon etwas surreal, die Freude groß.




Bayern - Straubing. Albert III. (1438 - 1460).

Gewicht: 0,28g
d: 10mm

Dürfte ein Schinderling sein, Gewicht und Größe deuten auf einen Hälbling hin.
Könnte das auch eine zeitgenössische Fälschung sein?

Auf einer Auktionsseite stand, daß er zum Zeitpunkt der Auktion uneditiert war, vl. hat sich das mittlerweile geändert.

Falls jemand Informationen zu diesem Pfennig hat, wäre ich sehr dankbar darüber.
Die Bilder sind etwas mau, ich schaffe leider keine bessere Qualität.

LG.

Handjive

Servus handjive,
Kellner schreibt über diesen Pfennig, dass er 1460 - 1463 von Johann IV. und Sigismund geprägt wurde. Albrecht III. hat wohl 1459 den Auftrag zur Errichtung einer Münzstätte in Straubing gegeben, diese aber nicht mehr erlebt. In seinem Buch "Bayerische Münzen" Bd.2 schreibt er, dass es sich um einer Schinderling handelt und nur ein Typ bekannt ist. Wegen der kurzen Prägezeit ist er daher sehr selten. Da hast du nun wirklich einen guten Fang gemacht. Gratuliere!
OTAKAR

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Nütze das Leben! Es ist schon später als du denkst!

Servus Otakar,

Vielen vielen Dank für diese wertvollen Informationen.

LG.

Handjive

Hallo handjive und Otakar,
es handelt sich wirklich um diesen extrem seltenen Schinderling. In natura habe ich bisher nur ein Exemplar in der Sammlung eines leider wenige Tage vor der Numismata verstorbenen Sammlerfreunds gesehen. Zu dem Fund kann ich dich nur neidlos beglückwünschen.
Mehr Literatur als der Band von Kellner, den Otakar schon genannt hat, ist mir auch nicht bekannt.

Beste Grüße
Andechser

Servus handjive,

Beierlein 1868 bildet einen solchen Pfennig unter Nr. 167 ab, aber ohne Rückseite.
Da die Schinderlingszeit 1460 endete und wegen des Buchstabens A auf der Rückseite ist der Pfennig Albrecht III. 1438-1460 zuzuordnen.
Die Schinderlinge wurden in riesigen Mengen geprägt, aber weil sie praktisch nichts wert waren, wurden sie nicht gehortet, sondern meistens weggeworfen. Wegen ihrer Kleinheit und des dunklen Aussehens werden sie von den Sondlern meistens übersehen.

Gratuliere zu dem schönen Stücl!
Jetonicus

@jetonicus und @andechser, vielen Dank !

LG. Handjive