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Wiener Pfennig, aber welcher?
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Autor:  hexaeder [ 18. Mai 2020, 10:02 ]
Betreff des Beitrags:  Wiener Pfennig, aber welcher?

Liebe Mittelalterfreunde,

hätte hier einen (leider geknickten) Wiener Pfennig zur Zuordnung, bin mir dabei aber nicht ganz sicher. Keinesfalls passen der B 167 von Ottokar II. und der B 195 von Albrecht I.. Von diesen beiden Pfennigen habe ich auch gut ausgeprägte Originale zum Vergleich.
Am ehesten kommt für mich der B 157 in Frage, bin mir aber laut CNA-Bild nicht ganz sicher und im Internet konnte ich auch kein Vergleichsstück finden. Der dürfte relativ selten sein?

hexaeder

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Autor:  Jetonicus [ 18. Mai 2020, 13:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wiener Pfennig, aber welcher?

Lieber Hexaeder,

runde Form, kein Vierschlag, kein Wiener Pfennig. Rückseite?
Tier mit Krallen an den Pfoten und rundem Ohr ist ein Bär.
H.-U. Geiger bildet in der Berner Münz- und Geldgeschichte, Bern 2014 nichts Vergleichbares ab. Die dort beschriebenen einseitigen Pfennige, Angster, Haller und Stäbler sind bis 1388 vierzipfelig, danach bis 1535 rundlich, und alle haben einen breiten Wulstkreis.
Dürfte also ein neuzeitlicher Berner Haller sein.

Jetonicus

Autor:  hexaeder [ 19. Mai 2020, 14:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wiener Pfennig, aber welcher?

Lieber Jetonicus,
wollte euch das Revers-Foto ersparen, denn die drei Fragmente kleben auf einer Trägerfolie. Habe jetzt aber trotzdem ein Foto eingefügt, denn auf der RS ist schon ein deutlicher Vierschlag erkennbar! Des weiteren finden sich dort auch Prägespuren, welche nichts mit der VS zu tun haben dürften, aber es ist kein Motiv erkennbar.
Der Pfennig, Angster, Haller oder Stäbler macht mir schon den Eindruck, als würde er zu den Wienern des späten 13. oder Anfang 14. Jahrhunderts passen? Vielleicht auch ein Bayer? Bei den D-Nummern aus Graz wären nur zwei annähernd ähnlich, aber im direkten Vergleich mit Belegen aus meiner Münzkiste findet sich auch keine Übereinstimmung.

DM: 15 x 14,5 mm
Gew.: 0,40gr.

Hast du ein Foto eines B 157? Habe selber leider noch keinen und im Internet war nichts zu finden.
Wenn jetzt nichts dabei heraus kommt, dann verschieben wir die Diskussion auf unser nächstes Treffen. Das Virus dürfte allem Anschein nach sowieso bald Geschichte sein? :|

Herzliche Grüße,
hexaeder

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Autor:  Jetonicus [ 19. Mai 2020, 19:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wiener Pfennig, aber welcher?

Lieber Hexaeder,
den B 157 habe ich noch nie gesehen. Ich vermute, daß es nur dieses eine anscheinend etwas verprägte Exemplar gibt (Luschin 57 = B 157 a). Ich würde mich nicht darauf berufen, das Bild im CNA ist problematisch.

Zum Vergleich füge ich 2 Bilder bei:
Berner Haller 1400-1535, Geiger, Tafel 3, Nr. 10.4.1 (Abb. 27). Man müßte in einem Katalog der neuzeitlichen Berner Prägungennachsehen.
Exemplar hexaeder, etwas gedreht: die Rückseite mit dem Vierschlag macht die Sache nicht leichter.

Was sonst? Berlin? Bernburg? Bernau? Bin schon neugierig, was andere dazu segen.

Beste Grüße von
Jetonicus

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Bern Geiger, 27.JPG
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Hexaeder, Bern.JPG
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Autor:  hexaeder [ 20. Mai 2020, 12:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wiener Pfennig, aber welcher?

Lieber Jetonicus,
so viel Aufwand wegen eines fragmentierten Spätmittelalter-Pfennigs, - Berner Haller, -..........? ;)

Einer meiner ersten Gedanken wäre ein ewiger Pfennig von Otto von Lonsdorf aus Passau gewesen. :book: (zB. der Punkt im linken Ohr, der Wulst über dem Brustbein oder eingedrehte Schweif vor dem Bischofsstab,....)
Der direkte Vergleich macht aber auch nicht ganz glücklich:

Dateianhänge:
Vergleich mit ewigem Pfennig, Passau.jpg
Vergleich mit ewigem Pfennig, Passau.jpg [ 122.26 KiB | 10631-mal betrachtet ]

Autor:  hexaeder [ 20. Mai 2020, 12:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wiener Pfennig, aber welcher?

Jetonicus hat geschrieben:
Was sonst? Berlin? Bernburg? Bernau? Bin schon neugierig, was andere dazu sagen.
Denke nicht, dass sich da noch viele andere melden werden, wenn du schon in der Schweiz bist! :book:
Beste Grüße und ein Dankeschön für deinen Meinung,
hexaeder

Autor:  otakar [ 20. Mai 2020, 17:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wiener Pfennig, aber welcher?

Melden nur deswegen nicht, weil ich auch (noch) ratlos bin. Ich bin aber nicht untätig. Vielleicht lässt sich über die Heraldik doch noch ein Bezug finden. Jedenfalls sitze ich auch schon einige Zeit bei diesem Problem, lieber hexaeder.
LG
OTAKAR

Autor:  hexaeder [ 25. Mai 2020, 11:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Wiener Pfennig, aber welcher?

otakar hat geschrieben:
Melden nur deswegen nicht, weil ich auch (noch) ratlos bin. Ich bin aber nicht untätig.
Wie ich dich kenne hast du sicherlich schon viel Zeit in diesen Pfennig investiert. :book:
Der ist wirklich schwierig. :headbang:
Aber einige schwierige, bei denen ich alleine keine Chance hatte :roll: , konnten wir hier im Teamwork schon lösen. :whow:
Wie man sieht, war ich heute für Smilies aufgelegt: :hide: :mrgreen:
Herzliche Grüße,
hexaeder

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