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Gottes Hand aus Laufen
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Autor:  rainschnarcher [ 10. Apr 2020, 08:55 ]
Betreff des Beitrags:  Gottes Hand aus Laufen

Liebe Münzfreunde,

Kürzlich konnte ich ein seltenes Stück aus der Münzstätte Laufen erwerben.
Dem schnellen Kaufentschluss folgt nun die Suche nach entsprechender Literatur.
Da schauts jetzt aber recht mau aus.
Kann hier jemand helfen ?

Lg. rainschnarcher

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Lau.jpg
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Autor:  adam [ 10. Apr 2020, 15:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Lieber rainschnarcher,

im Buch "Geprägte Bilderwelten der Romanik" ISBN 978-88-6839-309-0 findet sich auch ein 14-seitiges Kapitel von Heinz Winter "Der erzbischöflich Salzburger Pfennig des 12. Jahrhunderts". Mir macht das ganze Buch, das über 400 Seiten hat viel Freude.

Beste Grüße
adam

Autor:  adam [ 10. Apr 2020, 16:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Hast du den Leitfaden: Sehr seltene Hoch-MA Pfennige aus "SALZPVRC"-Münzt. Laufen, den hexaeder im August 2016 gestartet hat schon gelesen?

Autor:  rainschnarcher [ 11. Apr 2020, 16:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Servus adam,

hab mir den Beitrag von hexaeder angesehen - sehr aufschlussreich.
Werde dort das Stück noch neu einstellen.
Danke für die Info.

Lg. rainschnarcher

Autor:  hexaeder [ 13. Apr 2020, 05:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Lieber rainschnarcher,
es hat mich sehr gefreut, als ich gehört habe, dass die Quarantäne für ganz Tirol wieder aufgehoben wurde. In der kurzen Zeit wird dein Fahrrad schon nicht eingerostet sein? ;)

Nun zu deinem Laufener Pfennig: Wie du weißt, mag ich Pfennige mit "aufragenden Händen", besonders jene aus Österreich!
Wie ich schon in dem Leitfaden erwähnt habe, ist dieser Pfennig-Typ mit der aufragenden Hand der häufigste bei den neueren Funden Laufener Pfennige. Habe gehört es sollen viele hundert sein? Was dein Stück allerdings besonders macht, ist die Tatsache, dass auf der Hand-Seite, außerhalb der doppelten Perlkreise, noch eine weitere Prägung deutlich zu sehen ist! :o ;)
hexaeder

Autor:  adam [ 13. Apr 2020, 06:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Lieber rainscharcher, lieber hexaeder,

was im Jahr 2005 bei einer Auktion von Salzburger Geprägen noch als äußerst selten beschrieben und um € 1400 zugeschlagen wurde, ist in den letzten Jahren durchaus häufig im Münzhandel zu finden gewesen. Trotzdem faszinieren immer wieder neue Details. Hoffe auch auf eine wissenschaftliche Aufarbeitung dieser zahlreichen Belegstücke. Auch scheint nicht ganz geklärt zu sein, ob sie in Laufen oder Salzburg geprägt wurden. Die beiden Orte liegen 17 km von einander entfernt. Da Geld damals dort geschlagen wurde, wo es gebraucht wurde, scheint es auch nicht denkunmöglich, dass dasselbe Münzpersonal an beiden Orten tätig war, das Werkzeug dazu war durchaus transportabel.

Beste Grüße
adam

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Autor:  rainschnarcher [ 13. Apr 2020, 14:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Servus hexaeder,

Gottseidank ist die strenge Quarantäne nun vorbei. Dafür tummelt sich nun alles auf den Radwegen.
Was soll man denn sonst mit den vielen Schülern machen ?

Ich habe mir die Prägungen am Rand auf Deine Anregung hin genauer angesehen. Leider sind sie schlecht zu erkennen,
weil ein Doppelschlag vorhanden ist. Es ist auf jeden Fall keine Schrift. Am wahrscheinlichsten sind es Kreuze wie auf der
nachstehenden Zeichnung. Es sind die gleichen wie im Feld - im Revers gut zu sehen.

Gewicht 0,87g , Durchm. 20,5mm

Lg. rainschnarcher

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Autor:  rainschnarcher [ 15. Apr 2020, 08:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Durch den freundlichen Hinweis von otakar auf den Fund von Oberteisendorf konnte ich meinen Pfennig identifizieren.
Literatur (unser bibliothekar ist da hervorragend bestückt und hat mir wie immer gerne geholfen) : Numismatische Zeitschrift (Festschrift Günther Dembski, II.), Bd. 118, 2011, S. 251 – 290.

Zuordnung : Av= 18-a , Rv= 18-11 , (Av Zuordnung sonst schwierig, doch durch den Stempelbruch in den Fingern eindeutig)

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Autor:  otakar [ 15. Apr 2020, 20:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

Ich habe den Beitrag einmal ins Mittelalter verschoben. Klosterschüler hat mir versprochen, sich um die Zusammenführung der beiden Themen zu kümmern. Es ist wirklich nicht ganz einfach und er ist daran auch schon einmal gescheitert. Vielleicht gelingt es.
Ja, der Band 118 der numismatischen Zeitschrift ist wirklich eine Fundgrube. Er enthält nicht nur den Fund von Oberteisendorf sondern auch den Fund von Scheibbs und von Hipples und vor allem den sensationellen Fund von Fraham, ganz in meiner Nähe. Mir ist der Band zufällig in Willhaben (!) in die Hände gefallen.
LG
OTAKAR

Autor:  hexaeder [ 16. Apr 2020, 11:17 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Gottes Hand aus Laufen

rainschnarcher hat geschrieben:
Ich habe mir die Prägungen am Rand auf Deine Anregung hin genauer angesehen. Leider sind sie schlecht zu erkennen,weil ein Doppelschlag vorhanden ist. Es ist auf jeden Fall keine Schrift. Am wahrscheinlichsten sind es Kreuze wie auf der nachstehenden Zeichnung. Es sind die gleichen wie im Feld - im Revers gut zu sehen.
Lieber rainschnarcher,
bei vielen Laufener Pfennigen ist zumeist alles schlecht zu erkennen. Prägeschwächen und -Undeutlichkeiten zeichnen diese seltenen romanischen Gepräge förmlich aus! ;)
Die Beizeichen an den Münzrändern können schon auch auf eine Region hindeuten. In Neunkirchen, Fischau oder Krems waren es im 12. Jhdt. gerne Hufeisen-Ränder (oder Omega-Ränder?). Diese Laufener Pfennige hatten teilweise Beizeichen, die wie Insekten (Bienen?) aussehen? In dem sechsseitigen Leitfaden Sehr seltene Hoch-MA Pfennige aus "SALZPVRC"- Münzst. Laufen gibt es einige schöne Beispiele (von jetonicus) dazu. Aber nur wenige dieser Pfennige weisen auch tatsächlich Beizeichen-Ränder auf, obwohl sie NICHT beschnitten wurden, was eine Randbearbeitung eindeutig belegt.
LG,
hexaeder

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