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BeitragVerfasst: 11. Jul 2020, 18:57 
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Magister
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Grüßt Euch,

das Augsburger Stück ist nur eines aus einer kleinen "Serie" mit Sonne/Stern/Zackenkreis oder auch einer symbolischen Christusdarstellung. Letzteres ist eine theologische Deutung, die man in dieser Zeit mitdenken/mit bedenken sollte. Nach der bisherigen Literaturzuordnung wird es als Steinhilber 46 bezeichnet. Steinhilber 45, 47, 48 und 49 weisen ebenfalls dieses auffällige Charakteristium auf. Mal sehen, ob es mir gelingt die Bilder hochzuladen, dann einige kleine Beispiele.

Es gibt auch noch einen bisher nicht publizierten Dünnpfennig, der vielleicht nach Donauwörth gehört, der eine komplette Sternenrückseite zeigt, einzig durch einen "Strich" geteilt.

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QVINTVS

Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
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Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)


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BeitragVerfasst: 11. Jul 2020, 19:23 
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Magister
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So, es hat geklappt. Eine kleine Auswahl, die sich zeitlich aber nicht so ganz genau verorten lässt. Deshalb lasse ich bei meinen Beschreibungen den Münzherrn weg und schreibe "anonym, Zeit Bf. ..." hin. Dann hat man einen Spielraum.


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Dateikommentar: Davon gibts Varianten.
Steinh 49.jpg
Steinh 49.jpg [ 84.07 KiB | 18498-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Davon gibts Varianten.
Steinh 48 linnartz 2018-2 (2).jpg
Steinh 48 linnartz 2018-2 (2).jpg [ 39.88 KiB | 18498-mal betrachtet ]
Dateikommentar: Der bei Steinhilber abgebildete Typ.
Steinh 47.jpg
Steinh 47.jpg [ 33.16 KiB | 18498-mal betrachtet ]
Steinh 45.jpg
Steinh 45.jpg [ 32.92 KiB | 18498-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 11. Jul 2020, 19:30 
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... da fehlt noch einer!


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Dateikommentar: Ein Typ den Steinhilber nicht kannte. Vielleicht auch ein neuer Typ, wenn die Rückseite bekannt wäre.
Steinh 47 Var Dünnpf HA klein.jpg
Steinh 47 Var Dünnpf HA klein.jpg [ 48.5 KiB | 18498-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 15. Jul 2020, 18:01 
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Herzlichen Dank, QVINTVS!
Deine Bilder sind sehr aufschlussreich und verdeutlichen recht gut, wie ähnlich sich die Pfennige aus Bayern und Niederösterreich im 12. Jahrhundert waren.
Diese Stücke waren mir bisher noch nicht bekannt und vor allem der CNA1 B 32 würde bestens zu einigen deiner gezeigten Belege passen!
QVINTVS hat geschrieben:
Das Augsburger Stück ist nur eines aus einer kleinen "Serie" mit Sonne/Stern/Zackenkreis oder auch einer symbolischen Christusdarstellung. Letzteres ist eine theologische Deutung, die man in dieser Zeit mitdenken/mit bedenken sollte.
In diesem Fall würde auch der Sonne/Stern/Zackenkreis einen tieferen Sinn ergeben, welchen ich bisher nur als "Rand mit Dreiecken" gesehen habe, deren Spitzen nach außen zeigen.
hexaeder


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Vergleich-B32-Zackenkreis.jpg
Vergleich-B32-Zackenkreis.jpg [ 127.62 KiB | 18446-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 23. Jul 2020, 10:08 
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Durch die Beiträge von QVINTVS habe ich die Auktionen nach weiteren Augsburger Münzen durchsucht, die Ähnlichkeit mit den Neunkirchner Prägungen aufweisen und bin dabei in einer alten LANZ-Auktion (155, Los: 786) zufällig noch auf ein weiteres sehr interessantes Stück gestoßen, allerdings aus Niedersachsen. :o
Diese Silbermünze wird Heinrich dem Fetten (1083-1101) aus Northeim, Niedersachsen zugeordnet.
Als Gegenstück unter den Formbacher Pfennigen aus Neunkirchen bietet sich der Avers des B 35 hier förmlich an! :o

Der Kentauren-Revers ist beinahe identisch mit dem Emmerig 60. Eine Gegenüberstellung findet sich auf Seite 11 in diesem Leitfaden. Die Wissenschaft vermutet hier möglicherweise sogar eine sogenannte Punzen-Wanderung.

Bei jenem nun vorgestellten Stück DANNENBERG 1597 ergibt sich eine große Ähnlichkeit zum B 35 Avers:
Die aufragende Hand über dem Bogen könnte durchaus auch von einem Neunkirchner Pfennig stammen. Besonders B 35b Var.2 unediert (mit der Handwurzel hinter dem Bogen) passt sehr gut. Sogar der Ringel in der Mittelhand (Stigmata oder doch Gelenk in einem Rüstungs-Handschuh???) ist vorhanden. Der doppelte Perlbogen zeigt beim B 35 Andreaskreuze in der Mitte, beim DAN 1597 Ringel. Während der Niedersachse unter dem Bogen ein Ringel aufweist, handelt es sich bei den Belegen aus Neunkirchen entweder um ein gotisches "A", einen Stern, Punkt oder ein verkehrtes "T".
Doch auch das gotische "A" und der Stern finden sich links und rechts der aufragenden Hand am Northeimer Silber.

Da der Northeimer einige Jahre früher datiert ist und Heinrich der Fette (in alten Schriften als "henricus crassus" - auch Heinrich der Reiche bezeichnet) 1101 von Schiffern bereits ertränkt wurde, könnte es durchaus möglich sein, dass dieses zentrale Münzbild einige Jahre später auch am Formbacher B 35 nachgeahmt wurde und dann, in durchaus abgeänderter Form, am B 32, B 34, B 36, B 37, B 38, B 39 und B 40 weiter verwendet wurde?

hexaeder


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Heinrich der Fette (1083-1101) Northeim Niedersachsen, Lanz Auktion 155, Los 786, Dannenberg 1597.jpg
Heinrich der Fette (1083-1101) Northeim Niedersachsen, Lanz Auktion 155, Los 786, Dannenberg 1597.jpg [ 116.07 KiB | 18268-mal betrachtet ]
Vergleich B 35 mit Dannenberg 1597.jpg
Vergleich B 35 mit Dannenberg 1597.jpg [ 126.83 KiB | 18268-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 23. Jul 2020, 20:55 
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Grüß Euch,

diese Motivwanderung finde ich interessant. Wie könnte sie zustande kommen? Einerseits natürlich durch den Fernhandel, aber auch durch die Kreuzzüge. Nicht auszuschließen ist auch eine "Mode".

Grundsätzlich ist hier wieder festzustellen, dass Symbolik, Bildkopien, usw. auf Münzen noch viel zu wenig erforscht sind. Es wäre sicher lohnend.

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QVINTVS

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Zuletzt geändert von QVINTVS am 29. Jul 2020, 15:12, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 26. Jul 2020, 12:21 
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QVINTVS hat geschrieben:
Grüß Euch,
diese Motivwanderung finde ich interessant. Wie könnte sie zustande kommen? Einerseits natürlich durch den Fernhandel, aber auch durch die Kreuzzüge. Nicht auszuschließen ist auch eine "Mode".
Grundsätzlich ist hier wieder festzustellen, dass Symbolik, Bildkopien, usw. auf Münzen noch viel zu wenig erforscht ist. Es wäre sicher lohnend.
Servus QVINTVS,
es haben sich zwischendurch auch immer wieder professionelle Numismatiker an diesem Leitfaden über die Formbacher Pfennige aus der Prägestätte Neunkirchen dankenswerter Weise beteiligt. Auch an der Motivwanderung wird meines Wissen gerade geforscht. Johannes Hartner, Kurator vom Münzkabinett des Kunsthistorisches Museum Wien hat mitgeteilt, dass hier eine Punzen-Wanderung in Betracht gezogen wird. Die Prägeherrn aus dem Geschlecht der Formbacher stammen ursprünglich aus Vornbach (heute Teil von Neuhaus am Inn) bei Passau:
https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Formbach

Da ist es wenig verwunderlich, dass auch Punzen zur Stempelherstellung (Kentaur oder Herkules im Kampf mit dem nemeischen Löwen - EMMERIG 60) mit ins südöstliche Niederösterreich gewandert sind. Auf den vorigen Seiten wurden darüber bereits Beiträge von verschiedenen Mitgliedern geschrieben.
Jetzt gilt es zu recherchieren, ob es da zum DANNENBERG 1597 von Heinrich dem Fetten (1083-1101) aus Northeim, Niedersachsen auch eine Verbindung gibt?
hexaeder

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BeitragVerfasst: 26. Jul 2020, 12:35 
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Geschätzte Freunde des mittelalterlichen Silbergepräges,
freut mich ganz besonders, dass es nun auch erstmals ein Mittelalter-Beitrag hier in diesem Forum auf über 100 000 Zugriffe geschafft hat :o :whow: :alarm: , neben 14 Beiträgen aus römischen Kaiserzeit und einem Leitfdaden aus dem Thema: Token, Marken, Notgeld. Als ich im Februar 2017 diesen Leitfaden begonnen habe, hätte ich nicht gedacht, dass diese seltenen romanischen Pfennige derartiges Interesse hervorrufen.

Herzlichen Dank an alle Mitglieder, die sich mit interessanten Beiträgen in Wort und Bild hierzu eingebracht haben! :appaus:

Es grüßt euch,
hexaeder

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BeitragVerfasst: 9. Aug 2020, 16:27 
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Nach einem, durch die Beiträge von QVINTVS angestachelten kurzen Ausflug zu romanischen Geprägen aus Bayern und Niedersachsen, die große Ähnlichkeiten mit den Neunkirchner Pfennigen aufweisen, möchte ich nun wieder an den Vergleich auf Seite 14 in diesem Leitfaden anschließen und auch ein Vergleichsbild jener fünf bisher vorgestellten B 46 Reverse zeigen.
Da ein Erstellen dieser Vergleichsbilder technisch und zeitlich sehr aufwändig ist, braucht es dazu immer eine besonderen Motivation. ;)

Wie gewohnt öffnen die Bilder durch anklicken in einem neuerlichen Fenster und die Pfennige können, je nach Monitorgröße in bis zu 12 Durchmesser ohne wesentlichen Schärfeverlust betrachtet werden!

Das zentrale Prägemotiv zeigt zwei mit den Beinen zueinander stehende Kentauren mit deutlich abgenutzten Stempel(punzen). Beidseitig der Kentauren finden sich oben und unten Kugel- und mittig ein Ringelbeizeichen bei vier von fünf Münzen. Lediglich B 46 (1) jetonicus links unten hat definitiv KEIN Ringelbeichen in der Mitte!

Als "Umschrift" oder Trugschrift finden sich, soweit durch Prägeschwächen erkennbar, auf den Münzen mit Ringel- und Kugelbeizeichen große "C" und massive "I".
B 46 (1) jetonicus links unten zeigt in der Trugschrift anstatt der großen "C" zwei gegenüber liegende "S". Paradoxer Weise findet sich hier das großen "C" am Avers, wo die übrigen vier Münzen liegende "S" und drei zusätzlich auch das "C" zeigen. Habe euch aus diesem Grund auch nochmals das Vergleichsfoto mit den Aversen ganz unten eingefügt.

hexaeder


Dateianhänge:
Vergleich B 46 RV NC.jpg
Vergleich B 46 RV NC.jpg [ 124.27 KiB | 17719-mal betrachtet ]
Vergleich B 46 RV markiert NC.jpg
Vergleich B 46 RV markiert NC.jpg [ 128.33 KiB | 17719-mal betrachtet ]
Vergleich B 46 AV markiert NC.jpg
Vergleich B 46 AV markiert NC.jpg [ 125.29 KiB | 17719-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 14. Dez 2020, 06:15 
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Nach einer längeren Pause möchte ich euch auch noch die zweite B 46 Variante zeigen, auf welcher die vier ins Kreuz gestellten kleineren Perlenkreise von einem weiteren umschlossen werden. KOCH nahm diese Variante als den B 46 an und beschrieb die hier bereits früher vorgestellten Exemplare ohne diesen weiteren Perlkreis nur mit folgendem kurzem Satz:
Zitat:
Auch ohne Perlenkreis zwischen Feld und Schriftraum.
Obwohl es sich um ein sehr deutliches Unterscheidungsmerkmal handelt, vergab er im CNA1 dafür aber weder eine weitere Nummer, noch einen zusätzlichen Buchstaben, der auf eine Variante hinweist. :book:
Das nun vorgestellte Stück hat einen Durchmesser von 22 mm, bei einem Gewicht von 0,89 gr.

Da ich selbst leider nur einen Beleg von den Stücken mit zusätzlichen Perlkreis in meinem Münzkoffer habe, hoffe ich auf die Mithilfe von euch, um eventuelle Varianten zu finden.

hexaeder


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0302-CNA-B46-Werinto-(1108-1128)-und-Dietrich(1127-1140)-Neunkirchen-webNC-AV.jpg
0302-CNA-B46-Werinto-(1108-1128)-und-Dietrich(1127-1140)-Neunkirchen-webNC-AV.jpg [ 123.02 KiB | 16047-mal betrachtet ]
0302-CNA-B46-Werinto-(1108-1128)-und-Dietrich(1127-1140)-Neunkirchen-webNC-RV.jpg
0302-CNA-B46-Werinto-(1108-1128)-und-Dietrich(1127-1140)-Neunkirchen-webNC-RV.jpg [ 126.91 KiB | 16047-mal betrachtet ]

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