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BeitragVerfasst: 25. Dez 2020, 12:24 
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Hofrat
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Um das Stück auch für all jene besser verständlich zu machen, die sich nicht täglich mit Neunkirchner Pfennigen beschäftigen ;), habe ich einige Details des zuvor gezeigten Exemplar mit Farbe hervorgehoben.
KOCH schreibt im CNA1 über vier Perlenkreise mit Sternen ins Kreuz gestellt. Diese Sterne (oder besser Ringel mit Zacken nach außen) zeigen bei diesem Stück eine unterschiedliche (eher zufällige?) Anzahl von 11 oder 12 Zacken und einen Punkt im Zentrum. Einen solchen Punkt gibt es auch im Münzzentrum zwischen den vier Perlenkreisen. Als Trugschrift finden sich monumentale Buchstaben, wie "I", "T" und "C", sowie ein kantiges liegendes "S", wahrscheinlicher aber ein verkehrtes "N".
Die Reverse der B 46 sind häufig recht flau ausgeprägt. Für geübte Betrachter sind der obere Kentaur als Gesamtbild, sowie die "Punkt-Ringel-Punkt"-Beizeichen, die beide Seiten flankieren, gut ersichtlich. Beim unteren und entgegengesetzten Kentaur gehört dann schon eine gesunde Portion Phantasie dazu! 8-)

hexaeder


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0302 CNA B46 Werinto (1108-1128) und Dietrich(1127-1140) Neunkirchen AV.jpg
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0302 CNA B46 Werinto (1108-1128) und Dietrich(1127-1140) Neunkirchen RV.jpg
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BeitragVerfasst: 26. Apr 2021, 12:32 
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Hofrat
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Wohnort: Püttner Mark
Nach einer längeren Pause will ich euch heute ein weiteres Exemplar jenes B 46 vorstellen, bei dem die inneren vier kleinen Perlkreise von einem größeren eingefasst sind. Da diese Pfennige scheinbar sehr selten auftauchen und aus Mangel an Stücken aus dem eigenen Münzkoffer, möchte ich hier auf einen Beleg aus dem "Interaktiven Online Katalog" vom Münzkabinet des Kunsthistorischen Museums Wien zurückgreifen.
https://www.ikmk.at/tray?lang=de&id=ID4979
Das Stück ist dort unter der Inventarnummer MK 139380 / Objektnummer ID4877 abgelegt und hat einen Durchmesser von 23,7 mm, bei einem Gewicht von 0,94g.
Zusätzlich zu jenen vier ins Kreuz gestellten kleinen Perlkreisen findet sich in jedem Kreuzwinkeln je ein Ringel-Beizeichen und im Zentrum zwei Punkte.
Die Kentaur-Seite ist bei diesem beachtenswerten Beleg hervorragend geprägt und lässt die üblichen Kugel/Ringel-Beizeichen beidseitig der beiden mit den Beinen zueinander gestellten Mischwesen genau erkennen. Der geübte Betrachter sieht aber zusätzlich auch noch ein liegendes "S" und einen monumentales "I" der Trugschrift, links neben den Kugel/Ringel-Beizeichen.
Am Avers finden sich in der Trugschrift die Zeichen "C", "I", "T" und ein seitenverkehrtes "N".

hexaeder


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BeitragVerfasst: 26. Apr 2021, 22:58 
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Wirklicher Hofrat
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Danke, lieber hexaeder, dass du das Mittelalterforum wiederbelebst und diesen interessanten Beitrag mit spannenden Beispielen weiterführst. Ich lese alles gerne.
LG
OTAKAR

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BeitragVerfasst: 8. Sep 2021, 19:26 
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Professor

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Lieber Hexaeder,
hier wieder einmal ein Neunkirchner Pfennig. Er war schwer zu photographieren, weil er so stark spiegelt. 0,88 g.
Auf der Rückseite hat er 5 Ringe als Beizeichen.
Einen schönen Sommer wünscht
Jetonicus


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BeitragVerfasst: 9. Sep 2021, 21:32 
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Wirklicher Hofrat
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Lieber jetonicus, lieber hexaeder,
schön langsam solltet ihr euch überlegen, ob nicht bald einmal eine zusammenfassende Dokumentation über die vielen neuen Erkenntnisse dieses spannenden Beitrages erscheinen sollte.
LG
OTAKAR

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BeitragVerfasst: 13. Mai 2023, 14:23 
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Doktor
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Liebe Freunde der Neunkirchner Gepräge,

konnte heute bei der Börse in Wels einen CNA B32a erwerben. Mein erstes Belegstück von diesem Typ und die Freude ist natürlich groß.

Herzliche Grüße
adam


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BeitragVerfasst: 22. Okt 2023, 10:08 
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Hofrat
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Wohnort: Püttner Mark
Freunde der romanischen Formbacher Pfennige,
aus gegebenem Anlass möchte ich diesen alten Leitfaden heute wiederbeleben.

Vor kurzem wurden in Pennsylvania, USA, in der 124. CNG Auktion, 13 Stück Neunkirchner Pfennige versteigert. Die dort angebotenen Exemplare zählten allesamt zu den sehr selten, sogenannten "Kirchenfenster-Typen". Einige neue Varianten, die nicht im CNA beschrieben worden sind!
Möchte mich nochmals recht herzlich bei einem Forum-Kollegen aus Tirol für den Tipp bedanken, denn dadurch konnte ich auch drei Stücke davon ersteigern, die ich euch hier im Leitfaden vorstellen will.

Bei diesem Stück handelt es sich um eine Variation des CNA B 52. An der Vorderseite eine sechsteilige Rosette, die anstatt der Ringel zwischen den Blättern und in der Mitte ein sogenanntes Dreiblatt aufweist!
Diese Vorderseite würde auch dem B 52 A entsprechen, wurde aber von Koch für den B 52 nicht erwähnt.

Der Revers zeigt in diesem Fall einen besonders exakt geprägten Geistlichen mit Kreuzstab in der rechten Hand und Bischofsstab in der linken Hand.
Das Abbild dieser Figur variiert etwas zu den Abbildungen der anderen bisher gesehen Belegstücke. Der Stempelabdruck ist auffällig feiner und die Stäbe sind deutlich länger, bzw. die Hände greifen nicht so nahe an den Stabenden.

Dieser Pfennig hat einen Durchmesser von 21 mm, bei einem Gewicht von 0,89 Gramm.
Es freut mich sehr, dass dieses seltene Stück wieder sehr nahe an seinen ursprünglichen Prägeort zurückgekehrt ist!

Es grüßt euch,
hexaeder


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BeitragVerfasst: 22. Okt 2023, 11:30 
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Wirklicher Hofrat
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Lieber hexaeder,
ich gratuliere dir herzlich zu dieser prachtvollen Neuerwerbung und bin gleichzeitig traurig, dass ich von dieser Versteigerung nichts wusste. Da hätte ich gerne mitgesteigert. Weißt du, was mit den restlichen Exemplaren passiert ist?
LG
OTAKAR

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BeitragVerfasst: 22. Okt 2023, 17:24 
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Hofrat
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Wohnort: Püttner Mark
otakar hat geschrieben:
Lieber hexaeder,
ich gratuliere dir herzlich zu dieser prachtvollen Neuerwerbung und bin gleichzeitig traurig, dass ich von dieser Versteigerung nichts wusste. Da hätte ich gerne mitgesteigert. Weißt du, was mit den restlichen Exemplaren passiert ist?
LG
OTAKAR

Lieber OTAKAR,
herzlichen Dank.

Die Lose 812, 813 und 819 gingen nach rund 850 Jahren wieder zurück in ihre alte Heimat, den Bezirk Neunkirchen. ;)
Bei einigen anderen Stücken vermute ich ein sehr bekanntes Münzhändler-Duo aus Wien und noch mindestens einen oder auch zwei weitere passionierte Sammler aus Österreich. Obwohl es anonyme Bieter aus dem Internet waren, denke ich schon, dass die wesentlichen Stücke zurück nach Österreich gekommen sind.
Bei Los 824 (B 74a/Otakar) habe ich nur mit einem zweiten Bieter gesteigert. Bei Los 826 (B 74 Var./Otakar) bin ich recht frühzeitig bei 2000 ausgestiegen, aber das Match ging munter weiter bis 5000!!! :shock:
B 74 a wäre sehr schön gewesen, der B 74 Var. sogar sensationell, aber man kann nicht alles haben. :roll:

Wenngleich es den Eindruck erwecken sollte, dass manche beschädigte Stücke "relativ günstig" versteigert wurden, bleibt zu bedenken, dass du auf den Hammerschlag noch etwa 50 % drauflegen musst, bis der Pfennig bei dir zu Hause eintrifft. Die Hälfte davon ist Aufgeld von CNG. Du hast doppelte Spesen, denn du musst in Dollar überweisen und in den USA noch einmal aufzahlen, weil der Betrag von keiner amerikanischen Bank kommt. Bei Kreditkarte hast du ebenfalls 2,5 % Spesen. Dann kommt der Übersee-Transport mit Versicherung und vor allem der Einfuhrzoll ist nicht zu vergessen!

Habe bis auf den B 61 Var. (Los 820) alle meine Wunschstücke aus Neunkirchen ersteigern können. Aber über die 1000 (bei mir zu Hause 1500) wollte ich nicht mehr drüber gehen.
Der B 53 (Los 816) ist zwar auch sehr selten und bis 1500 war ich dabei, aber für mehr war mir die Prägequalität dann doch zu schlecht. Habe mir vorher eine Liste geschrieben mit den 50% Aufschlägen in Hundertersprüngen, damit ich in der Hitze des Gefechts nicht übertreibe! :lol:

LG, hexaeder

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BeitragVerfasst: 23. Okt 2023, 12:10 
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Magister
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Registriert: 24. Jun 2020, 17:57
Beiträge: 57
Wohnort: AVGVSTA CIVITAS = Augsburg
Das ist ein tolles Stück, auch wenn ich mit den Formbacher Pfennigen nicht vertraut bin. An der Darstellung finde ich das Dreiblatt sehr interessant, das für die Dreifaltigkeit steht und in der hochmittelalterlichen Kunst häufiger vorkommt. Bei diesem Typ ist es sowohl in das Zentrum/die Mitte gesetzt und auch noch zwischen Rosettenblättern. Sehr schön und einen herzlichen Glückwunsch dazu.

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Viele Grüße

QVINTVS

Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen,
und wer sie aufzuheben versteht,
hat ein Vermögen.

Jean Anouilh (franz. Dramatiker, 1910 - 87)


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