Da du die Kärntner Besitzungen des Hochstifts Bamberg ansprichst, ein Thema, das ich schon 1978 mal bearbeitet habe, gestatte mir die kleine Korrektur: Berthold war nicht Erzbischof sondern nur Bischof. Das alte Bistum Bamberg war zwar seit dem Hochmittelalter exemt, d.h. aus der Gliederung in Kirchenprovinzen ausgenommen und direkt dem Papst unterstellt, zur Rangerhöhung zur eigenen Metropolie und damit zum Erzbistum kam es erst 1819. Die Kärntner Besitzungen gehörten nicht zum kirchlichen Sprengel des Bistums, sie waren Teil des weltlichen Besitzes des "Kaiserlichen Hochstifts". Verwaltet wurde der Streubesitz, der kleinere geschlossene Territorien nur um Wolfsberg, Bleiberg, Villach und Tarvis enthielt vom bambergischen "Vizedom" in Wolfsberg. Bis ins 17. Jahrhundert gelang es den Bischöfen, den kärntner Besitz teilweise reichsunmittelbar zu erhalten, danach blieb er noch bis 1759 landständisch, bis Maria Theresia eine Art Zwangverkauf durchführte, der Kaufpreis soll nie bezahlt worden sein. - Zur Zeit des Bischofs Berthold war Bamberg in Österreich noch an anderen Orten begütert, es gab zB größere Besitzungen am Attersee um Vöcklamarkt. Nachdem der Bischof daheim sich kaum gegen das Domkapitel durchsetzen konnte, waren die auswärtigen Besitzungen sein häufiger Aufenthalt und wohl auch wichtige Einkommensquelle. Bamberger Pfennige aus der Zeit werden hier vorgestellt:
http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/ ... nstein.htmGrüße, KarlAntonMartini