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200 Jahre im Dienste der Päpste - die bayerisch-italienische https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=34&t=2530 |
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Autor: | payler [ 6. Jul 2010, 15:44 ] |
Betreff des Beitrags: | 200 Jahre im Dienste der Päpste - die bayerisch-italienische |
200 Jahre im Dienste der Päpste - die bayerisch-italienische Medailleursfamilie Hamerani Um das 1590 wurde in Niederbayern ein gewisser Johann Hameran Hermannskircher geboren. Seine Familie stammte aus dem kleinen Weiler Hermannskirchen (bei Landshut), aufgewachsen ist er vermutlich in Abensberg (südlich von Regensburg). Sein Vater schickte ihn im Alter von 14 Jahren zur Goldschmiedeausbildung nach München. 1610 war seine Ausbildung beendet. Ein Streit um eine Frau zwischen Johann und seinem Nebenbuhler eskalierte derart, dass sich beide Männer mit Hiebwaffen duellierten. Johann wurde schwer am Kopf getroffen, woraufhin er seinen Kontrahenten tötete. Er floh aus München in die nahen Berge und zog weiter nach Süden durch Italien. In Rom fand er Arbeit bei einem Goldschmiedemeister, dessen Tochter er bald heiratete. So wurde der junge Bayer schließlich Stammvater einer der berühmtesten Medailleursfamilien: die Hamerani (gebildet aus seinem zweiten Vornamen). Er selbst fertigte päpstliche Münzen und Buchdrucklettern sowie Kirchenschmuck an. Sein Talent wurde offensichtlich weitervererbt: von seinem Sohn Albert(o) sind die ersten Medaillen seit 1647 konkret nachweisbar. Dessen Sohn Giovanni Martino wiederum war der umjubelte "Star" der Familie: seine Münzen und Medaillen zählen um 1700 zu den Glanzlichtern des europäischen Hochbarock. Der Chef-Medailleur der Päpstlichen Münze in Rom war enger Vertrauter des Papstes und stand mit Isaac Newton (Chef der Londoner Münze) in Briefkontakt. Auch Giovanni Martinos Söhne Ermenegildo und Ottone schufen im 18. Jahrhundert wunderbare Werke. Zeitweise hatten die Brüder eine monopolartige Stellung an der päpstlichen Münze inne. Auch Goethe war (nach seiner berühmten Italienreise 1786-1788) als Münz- und Medaillensammler von der Kunst der Hamerani fasziniert. Ab 1800 wurde es ruhiger um die Familie Hamerani. Viele Vertreter der Familie wurden auf dem Deutschen Friedhof in Rom (neben dem Petersdom) begraben. Der letzte männliche Sproß verstarb 1846. Erhalten hat sich in einer kleinen römischen Kirche noch seine Grabestafel, gestiftet von seiner Tochter, deren weitere Spur sich im Dunkel der Geschichte verliert... Für Beispiele der Hameranschen Gravurkunst siehe (unter Eingabe "Hamerani") www.coinarchives.com bzw. www.sixbid.de In der aktuellen MünzenRevue (7/8-2010) Mit freundlicher Genehmigung des Autors: Andreas Udo Fitzel (Mitglied der Tiroler Numismatischen Gesellschaft) bekannt sein Werk über Peter Hartenbeck (um 1550 - 1616) Von einem wackeren Schwaben aus Gmünd, Wundermaschinen, abenteuerlichen Reisen und abertausenden Silbertalern, 92 Seiten, Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, Einhornverlag Schwäbisch Gmünd, 2007, ISBN 9783936373325 |
Autor: | KarlAntonMartini [ 6. Jul 2010, 20:14 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 200 Jahre im Dienste der Päpste - die bayerisch-italieni |
Das war für mich ein wichtiger Hinweis, denn über Isaac Newton bzw. seinen Medailleur John Crocker (gebürtiger Dresdner) forsche ich grad. Gibt es Erkenntnisse zum Inhalt der Korrespondenz? Oder wo kann man das Buch bekommen? Grüße, KarlAntonMartini |
Autor: | payler [ 6. Jul 2010, 20:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: 200 Jahre im Dienste der Päpste - die bayerisch-italieni |
Ich PN die die E-Mail von Andreas! |
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