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Das wohl älteste Gasthaus Tirols ist im Gurgltal ebenso zu
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Autor:  payler [ 5. Jun 2010, 12:17 ]
Betreff des Beitrags:  Das wohl älteste Gasthaus Tirols ist im Gurgltal ebenso zu

Die Vergangenheit erwacht im Gurgltal zu neuem Leben
Das wohl älteste Gasthaus Tirols ist im Gurgltal ebenso zu finden wie versteinerte Mythen und eine alte Heilerin.



Von R. Schnegg, T. Ploder

Tarrenz – Was haben das Rastland in Nassereith bzw. die Autobahnraststätte Trofana in Mils mit einer archäologischen Ausgrabung im Strader Wald zu tun? Das, was im Strader Wald seit Sommer 2007 freigelegt wird, ist auch eine Raststätte – allerdings aus römischer Zeit, aus dem 2. Jahrhundert. Und alle drei Einkehrmöglichkeiten liegen an der Via Claudia Augusta, der alten römischen Kaiserstraße, die ehemals Donauwörth (D) mit der Region Venedig verband.

Letztes Jahr kamen in Strad hochwertige Becher, Gläser und Gefäße zum Vorschein, ebenso eine Feuerstelle bzw. Münzen aus dem 2. und 4. Jahrhundert. Heuer werden die Arbeiten unter der Leitung von Gerald Grabherr vom Institut für Archäologien der Uni Innsbruck fortgesetzt. Aber nicht nur das: Die interessierte Bevölkerung wird in die Forschung eingebunden.

Ab 8. Juni bis Anfang Juli ist sie jeden Dienstag um 15 Uhr (außer bei starkem Regen) eingeladen, sich direkt vor Ort – am Forstweg zwischen Tarrenz und Nassereith – vom Fachmann durch die Grabung führen zu lassen, kostenlos.

Aber nicht nur das römische Wirtshaus beschäftigt derzeit die archäologische Fachwelt: Quasi „gleich um die Ecke“, in knapp 500 Metern Luftlinie, wurde im Frühjahr 2008 ein rund 400 Jahre altes Frauen­- skelett entdeckt: Die „Heilerin vom Strader Wald“, wie sie genannt wird, war mit dem Gesicht nach unten begraben worden. Mit ihr eine so genannte Fraisenkette, an der aufgefädelt war, was damals als heilend galt, u. a. Kupferperlen, Bergkristall und die Verschlussklappe einer Turboschnecke aus dem Mittelmeerraum. Diesen Kriminalfall rund um die ca. 40-jährige Frau – man weiß nicht, wie und warum sie starb – will das Team um Ausgrabungsleiter Harald Stadler vom Institut für Archäologien der Uni Innsbruck klären. Unter anderem mittels DNA-Analysen, etwa vom Hautfetzen, der neben dem Skelett gefunden wurde. 2011 könnten die Ergebnisse vorliegen.

Der Bergkristall und seine heilende Wirkung taucht wenige Hundert Meter weiter wieder auf: Die Knappenwelt bietet eine bemerkenswerte Sonderschau über Mineralien und ihre Mythen. Gezeigt werden wertvolle Exponate aus der Region und aller Welt. „Die Verbindung liegt im Bergbau, der ja auch das zentrale Element der Knappenwelt bildet“, erklärt Geschäftsführer Thomas Seelos, „und viele der gezeigten Mineralien wurden unter Tage entdeckt.“

Neben der erwiesenen Wirkung von Mineralien auf den Mensch rankt sich um kostbare Steine und Erze oft auch eine reiche Mythologie. Bereits um 1559 zog es Leonhard Thurneysser zum Thurn, Alchimist und Wunderdoktor des Brandenburger Kurfürsten Johann Georg, nach Tarrenz, wo er ein Bergwerk mit Schmelz- und Schwefelhütte anlegte. Ihm wird ein Teil der Ausstellung gewidmet.

Gezeigt und erklärt werden auch jene Mineralfarben, die vor vielen Tausend Jahren für Höhlenmalereien verwendet wurden und heute noch von bildenden Künstlern eingesetzt werden. Diese Hintergründe schildert die Ausstellung ebenso, wie jene von Schmucksteinen und Amuletten, von Kunstgegenständen und Werkzeugen aus besonders harten Mineralien.
Aus:
http://www.tt.com/csp/cms/sites/tt/Nach ... -leben.csp

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