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BeitragVerfasst: 12. Nov 2009, 00:56 
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Moin!

Durch die Stellung der 100 ist es auf jeden Fall eine nachträglich "gewellte". Ich vermutete, dass die Kerben während des nachträglichen "Wellen" - eventuell durch brachiale Fixierung der Münze - entstanden sind. Du hast aber recht! Die Wellen waren eindeutig schon vorher da.
Mmhhh! Was nu? Wozu die Kerben? In anderen Gegenden dieser Welt kämen diese Schläge einer Entwertung gleich, aber in Äthiopien? Im Moment habe keine vernünftige Idee mehr zu dem Teil, außer dass ich die Bezeichnung als "Grobmotoriker" für den Urheber dieser Hiebe immer noch nicht zurücknehme ...

Tschüß, Afrasi

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BeitragVerfasst: 14. Nov 2009, 14:46 
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Afrasi hat geschrieben:
..."Grobmotoriker"...

Davon scheint es in Äthiopien etliche zu geben. Ebenfalls aus Addis habe ich das im Anhang gezeigte Stück mitgebracht, allerdings nicht vom gleichen Händler. Das war mal eine Münze zu 50 Matonas von EE1923 aus Haile Selassies erster Regierungsphase (KM#31 / S#27). Irgendeiner von Afrasis Grobmotorikern scheint daran einen nachträglichen Wellenschnitt versucht zu haben. Wozu? Das wird wohl immer in den Sternen stehen bleiben. Jedenfalls hat das Experiment nur im Ansatz geklappt und der Grobian hat dann wohl voller Wut zwei dicke Kerben auf Av und Rv gefräst und auf der Kopfseite noch eine 50 dazugeschnitzt. Fragt mich bitte nicht, was das soll. Ob das Ding nach Außerkurssetzung womöglich noch als Token verwendet wurde? Man darf an dieser Stelle ja ein bißchen spinnen. Jedenfalls habe ich mir das Stück als Kuriosität unter den Nagel gerissen. Wie man sieht, war die Münze auch schon vor der Brachialbehandlung in äußerst schlechtem Zustand.

Zurück zu den 25 Santeems von Haile Selassies zweiter Amtszeit, dem eigentlichen Thema dieses Threads. Das auf der vorhergehenden Seite von Afrasi vorgestellte Stück aus meiner Sammlung mit den nachträglichen Kerben gibt uns nach wie vor Rätsel auf. Ich glaube nicht, daß diese Kerben eine Entwertung darstellen sollen. Dazu sind sie viel zu aufwending - wenn auch grob - gemacht. Die Münze hatte sicherlich auch nach der Kerbung noch eine Verwendung. Aber welche?

Mit dieser Frage lasse ich Euch jetzt alleine.

Schönes Wochenende
Dietmar


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BeitragVerfasst: 14. Nov 2009, 15:53 
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Münz-Goofy hat geschrieben:
Irgendeiner von Afrasis Grobmotorikern scheint daran einen nachträglichen Wellenschnitt versucht zu haben. Wozu?


Moin!

Sieht tatsächlich nach so einem Versuch aus ...

Meine blühende :appaus: Phantasie sagt mir: Das Stück ist irgendwie in den Stapel der nachzuarbeitenden runden 25er geraten, hat - bedingt durch das wesentlich härtere Metall - die lokale "Rändelmaschine" zerlegt und ist Opfer des erzürnten Handwerkers geworden, der seine Wut :headbang: über die nun kaputte "Maschine" an dem armen unschuldigen Stück Kupfernickel ausgelebt hat. :alarm:

Hat jemand etwa eine bessere Idee? :mrgreen:

Afrasi

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BeitragVerfasst: 14. Nov 2009, 16:49 
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Wirklicher Hofrat
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Afrasi hat geschrieben:
...Das Stück ist irgendwie in den Stapel der nachzuarbeitenden runden 25er geraten...

Kein schlechter Ansatz. Die runde Münze zu 25 Santeem von EE1936 (26,0 mm) und das Teil zu 50 Matonas von EE1923 (26,7 mm) haben ja einen ähnlichen Durchmesser. Interessant ist, daß beim verhunzten 50er der Durchmesser auf 28,0 mm (maximal) angewachsen ist, die Münze aber durch die Prozedur dünner geworden ist. Das Gewicht ist in etwa gleich geblieben (Original 50er: 7,11 g / abgebildetes verhunztes Teil, 6,96 g). Die Differenz kann man mit umlaufbedingten Abriebs- und nachträglichen Schnitzverlusten erklären.

Wann kommt eigentlich die angekündigte Folge 8 dieser Serie? Oder muß ich mich noch länger als Pausenclown betätigen?

Liebe Grüße ins Moor
Dietmar

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BeitragVerfasst: 14. Nov 2009, 17:09 
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Moin!

Pausenclown liegt Dir doch, oder? :mrgreen:

Wenn Du noch mehr solcher Teile ausbuddelst, warte ich gerne.

Morgen möchte ich es aber schaffen. MÖCHTE ...

Tschüß, Afrasi

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BeitragVerfasst: 14. Nov 2009, 17:29 
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Afrasi hat geschrieben:
...Wenn Du noch mehr solcher Teile ausbuddelst, warte ich gerne...


Hast Du noch nicht genug davon? Ich zerbreche mir gerade den Kopf über einem ganz verschrobenenem Teil. Dazu mache ich aber einen eigenen Thread auf. Vielleicht noch heute abend.

Macht's gut
Dietmar

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BeitragVerfasst: 14. Nov 2009, 19:05 
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Doktor
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Hallo Dietmar,

Dein Stück hat vielleicht auf den Schienen gelegen und ist überrollt worden.Haben wir als Kinder auch gemacht.

Gruß rati


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BeitragVerfasst: 14. Nov 2009, 21:02 
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Doktor

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moin,

ich finde, rati hat sich dafür, dass er als Kind auf den Schienen gelegen uns sich überrollen lassen hat, deutlich besser gehalten als Münz-Goofys "Scheibe"
:hide:

Gruß
Hanjogo

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BeitragVerfasst: 16. Nov 2009, 06:20 
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Professor

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Afrasi hat geschrieben:
Für mich liegt es nahe, dass die Prägeanstalten diejenigen Materialien nahmen, die sie gewohnt waren zu Münzen zu verarbeiten. So ist es höchstwahrscheinlich, dass die Münzen aus rötlichem Kupfer (oberes Bild) aus Philadelphia stammen und die bronzefarbenen (unters Bild) aus einer der beiden britischen Münzstätten.

Sehr interessantes,Afrasi. Spaß zu lesen.

Eine solide Annahme, halte ich auch. Doch ich werde ein wenig hinzufügen Komplikation für Sie in Ihrem thinking(!) Faktor.

Der US-Münze angeschlagen den amerikanischen 1-Cent in eine spezielle Kriegszeit Zusammensetzung während 1944-46, 95% Kupfer und 5% Zink. Während des Zeitraums 1947-61, Wiederaufnahme der amerikanische 1-Cent seiner prewar Bronze Zusammensetzung, 95 % Kupfer, 5 % Zinn und Zink.

So in der Theorie sehen auf jeden Fall die äthiopischen 25-Cent-Stück Sie in zwei verschiedenen Farben von Philadelphia. Und ich bin mir nicht sicher, dass die zwei Legierungen können ordentlich durch Datum getrennt werden–zumindest nicht in dem nicht US-Coinages sind besorgt. Vielleicht es des möglich, die (Kriegszeit Legierung) Währung recycelt zu streiken verwendet wurde die 1952-53 äthiopischen 25-Cent-Stück? Oder nichts.

:) v.

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Very interesting stuff, Afrasi. Fun to read.

A sound assumption, I think too. But I’ll add a little complication for you to factor into your thinking(!).

The U.S. Mint struck the American 1-cent in a special wartime composition during 1944-46, 95% copper and 5% zinc. During the period 1947-61, the American 1-cent resumed its prewar bronze composition, 95% copper, 5% tin and zinc.

So in theory anyway, you’ll see the Ethiopian 25-cent pieces in two different colors from Philadelphia. And I’m not sure the two alloys can be separated neatly by date—at least not where non-U.S. coinages are concerned. Maybe it’s possible that recycled (wartime alloy) coinage was used to strike the 1952-53 Ethiopian 25-cent pieces? Or not.

:) v.


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BeitragVerfasst: 17. Nov 2009, 23:38 
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Hallo!

Ich bitte um Entschuldigung für die späte Antwort!

Mein kleines "rotes Buch" sagt mir, dass die die Legierung von 1944 bis 1946 nur "slightly different for uncirculated specimens" sei. In der Tat entdecke ich bei den Stücken aus dem Umlauf in meiner Sammlung auch keine Farbunterschiede. Ich dachte mehr an die für das Ausland geprägten Stücke, wie z.B. 1 Centavo für die Philippinen (Bild unten) oder 1/2, 1 und 2 1/2 Cent für Nederlandsch Indie, die oft einen ausgeprägten Rotschimmer haben. Ich vermute, dass es sich um Kriegsbeute von den Japanern handelt, deren Kupfer oft diesen Rotstich hat. Bei den britischen Prägungen ist mir so ein Rotstich jedenfalls nicht bekannt.

Tschüß, Afrasi


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Philippines 1 ct 1944S.jpg
Philippines 1 ct 1944S.jpg [ 107.74 KiB | 14507-mal betrachtet ]

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