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BeitragVerfasst: 28. Aug 2009, 14:09 
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Das Protektorat Böhmen und Mähren war von 1939 bis 1945 ein Besatzungsareal des Deutschen Reiches. Es wurde am 15. März 1939 aus den übrig gebliebenen Gebieten der Tschecholslowakei gebildet, die weder zur Slowakei noch zum schon vorher dem Reichsgebiet angeschlossenen Sudetenland oder zu den vorher an Polen und Ungarn abgetretenen Landesteilen gehörten. Das Gebiet Tschechiens wurde von den Nationalsozialisten als „Rest-Tschechei" bezeichnet.
Im Protektorat Böhmen und Mähren wurde mit dem Erlaß vom 16.3.1939 die Reichsmark als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Sowohl die Münzen als auch die neuen Geldscheine waren zweisprachig. Somit auch die ausgegebenen Telefonmünzen.

Im Katalog von H.A. Groenendijk (zitiert als HAG) sind die Telefonmünzen aufgeführt. Die Aufstellung ist jedoch unvollständig (so fehlen z.B. die Nummern 1.7 und 2.8).
Alle Stücke sind aus Zink und haben einen Durchmesser von 24,9 mm mit glattem Rand. Sie finden damit keine Entsprechung bei den zeitgleichen Kursmünzen.
Geprägt wurden die Telefonmünzen in vier Serien mit jeweils unterschiedlichen Varianten. Alle Stücke tragen auf der Vorderseite eine Umschrift in tschechischer Sprache (die ich hier leider drucktechnisch nicht wiedergeben kann). Die Umschrift auf der Rückseite in deutscher Sprache lautet: ÖFFENTLICHE MÜNZFERNSPRECHER IM PROTEKTORAT BÖHMEN U. MÄHREN. Im Feld ist eine Nummernscheibe (das, was der Fachmann als Fingerlochscheibe bezeichnet) dargestellt. Im Zentrum finden sich auf der Vorderseite die Buchstaben TAAS und auf der Rückseite die Buchstaben TAAG. Diese Darstellungen finden sich auf allen Telefonmünzen.
Zu den vier Serien:
Bei der ersten Serie befindet sich unter den Buchstaben TAAS/TAAG ein Stern (z.B. #175 = HAG 1.10).
Bei der zweiten Serie ist sowohl über, als auch unter den Buchstaben ein Stern (z.B. #3 = HAG 2.12).
Bei der dritten Serie befinden sich über den Buchstaben zwei und unter den Buchstaben ein Stern (z.B. # 177 = HAG 3.2).
Bei der vierten Serie schließlich ist über den Buchstaben ein Punkt und unter den Buchstaben ein Stern (z.B. #180) = HAG 4.1).
Jetzt gibt es innerhalb dieser Serien noch unterschiedlich viele Varianten. Und zwar befinden sich in den Feldern der Fingerlochscheibe Punkte. In der Regel jeweils ein Punkt auf dem gleichen Feld der Vorder- und Rückseite. Aber auch hier gibt es Abweichungen in der Form, daß sich ein Punkt nur auf einer Seite befindet oder daß sich sowohl auf der Vorder-, als auch auf der Rückseite jeweils zwei Punkte in den gleichen Feldern befinden.
Dem Sammler ist hier ein weites Feld für die Jagd nach Varianten gegeben.
Es grüßt herzlich
Euer schauzeichen


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Dateikommentar: #175 = HAG 1.10
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Dateikommentar: #3 = HAG 2.12
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Wenn die Inflation das Geld verzehrt, wird in Telefonmünzen gespart.
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BeitragVerfasst: 28. Aug 2009, 14:27 
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schauzeichen hat geschrieben:
...Fingerlochscheibe...


Lieber schauzeichen,
Telefonmünzen mit der Darstellung der Fingerlochscheibe mag ich als altmodischer Mensch fürchterlich gern. Danke für die Vorstellung! Leider gibt es davon, soweit ich weiß, keine Exemplare aus Afrika. Ich selbst habe zu Hause nur mein geliebtes Wählscheibentelefon und besitze auch kein Handy.

Aber mal zum Ernst des Lebens. Deine Stücke sind nicht nur zeitgeschichtlich höchst interessant, sondern auch in phantastischem Zustand, dafür, daß sie aus Zink sind.

Deine Sammlung von Telefonmünzen muß gigantisch sein, und ich hoffe auf noch viele Beiträge.

Viele Grüße über den Rhein
Dietmar

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BeitragVerfasst: 10. Nov 2010, 08:58 
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Magister

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Hallo schauzeichen,

gehört meine Telefonmünze ebenfalls zu Protektorat Böhmen und Mähren?

Zink, 21mm

Av.: Text: TELEFON

Rv.: Wählscheibe, Abkz.: MS

Danke und schöne Grüße!
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BeitragVerfasst: 10. Nov 2010, 09:14 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Hallo Jiři

Willkommen hier im Cafe! Endlich haben wir auch einen Cafehausbesucher aus Mähren.

Hasso

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„ IN TREUE FEST “


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BeitragVerfasst: 10. Nov 2010, 15:17 
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Magister

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Hallo Hasso,

danke für die Begrüßung!

Ich werde mir die größte Mühe geben...

Das man hier mit Fachleuten zu tun haben wird,
erkennt man an dem "Häckchen" über meinem Vornamen!

Auch dafür mein extra Dank!

Schöne Grüße!


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BeitragVerfasst: 10. Nov 2010, 19:55 
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Wirklicher Hofrat
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jirimarcel hat geschrieben:
Hallo schauzeichen, gehört meine Telefonmünze ebenfalls zu Protektorat Böhmen und Mähren?...

Ich bin zwar nicht "schauzeichen", sondern nur der MG, aber die Referenz zum Goenendijk lautet #A4 unter Czechoslovakia.
Der Token ist übrigens auch schon in der Galerie zu bewundern. Dank an Dietemann (der die Groe-Nummer vielleicht in die Bildbeschreibung einfügen könnte):
gallery/image_page.php?album_id=1100&image_id=36
Gruß
MG

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BeitragVerfasst: 14. Nov 2010, 18:40 
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Hallo MG,

noch eine Frage zu der Telefomünze Tchechoslowakei HAG A.4.


Gibt es diese Marke auch mit Riffelrand?
Da ich den HAG-Katalog nicht habe, kann ich auch nicht nachschauen.

Schöne Grüße


Jiri


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BeitragVerfasst: 14. Nov 2010, 20:28 
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jirimarcel hat geschrieben:
Gibt es diese Marke auch mit Riffelrand?
Im HAG ist keine verzeichnet. Riffelrand haben nur die zu Testzwecken hergestellten Telefonmünzen.
Es grüßt freundlichst Dietemann


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