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Kölner Ratszeichen von 1730 https://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=22&t=830 |
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Autor: | Afrasi [ 2. Aug 2009, 15:43 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kölner Ratszeichen von 1730 |
Danke für diesen tollen und informativen Beitrag! Afrasi |
Autor: | klaupo [ 3. Aug 2009, 10:19 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Kölner Ratszeichen von 1730 | ||
Auch von mir ein herzliches "Danke schön!" für den informativen Beitrag. Da möchte ich die Gelegenheit nutzen, mein Ratszeichen anzufügen. Es hat übrigens lange gedauert, bis eins an mir vorbeigetragen wurde! Es unterscheidet sich von dem vorgestellten Stück durch einen eher lieblosen Stempelschnitt beim Wappen und ein - so mein Eindruck - eher unbeholfenes Schriftbild. Ich bin auch nicht sicher, ob es sich um Silber handelt - möglicherweise Zinn versilbert. Immerhin ist der Kupferkern vorhanden. Metrische Daten: 21,5 mm, 5,06 g. Das Prägejahr sieht mir eher nach 1720 als nach 1730 aus. Die Randschrift (s.oben) ist vorhanden. Vielleicht noch interessant anzumerken: Die Geldgeschichtliche Sammlung der Kreissparkasse Köln gab im Oktober 1993 in der Reihe "Das Fenster" einen Themenheft heraus, Titel: Vom Weinzeichen der Ratsherren zur Biermarke des Köbes. - Geprägte Zeugen der Kölner Wirtschaftsgeschichte. Gruß klaupo
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Autor: | Gerhard Schön [ 3. Aug 2009, 10:53 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kölner Ratszeichen von 1730 |
klaupo hat geschrieben: Es unterscheidet sich von dem vorgestellten Stück durch einen eher lieblosen Stempelschnitt beim Wappen und ein - so mein Eindruck - eher unbeholfenes Schriftbild. Ich bin auch nicht sicher, ob es sich um Silber handelt - möglicherweise Zinn versilbert. Immerhin ist der Kupferkern vorhanden. Das wird dann wohl eine der oben erwähnten zeitgenössischen Fälschungen sein, allerdings entstanden nach der Umstellung auf Kupferstift.Gruß, gs |
Autor: | schauzeichen [ 3. Aug 2009, 13:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kölner Ratszeichen von 1730 |
Hallo klaupo und gs, "Das Fenster" habe ich vor längerer Zeit noch bekommen. Was ich aber außerdem noch (in Kopie) habe, ist Alfred Noss: Die Münzen der StädteKöln u. Neuss 1474-1704. Darin habe ich das 18. Jh. durchgestöbert und festgestellt, daß es den Jahrgang 1720 nicht gibt. Mit 17__ kennt Noss folgende Nummern: 581 + 582 von 1716, 617, 618, 619, 620, 621 und 622 alle von 1730. Darunter sind auch Fälschungen. Weil der Anhang hier zu groß würde, werde ich Kopien der entsprechenden Seiten aus dem Noss per PN an klaupo schicken. Vielleicht gelingt dann eine genauere Zuordnung seines Ratszeichens. Viele Grüße schauzeichen |
Autor: | klaupo [ 22. Aug 2009, 21:27 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Aachener Ratszeichen | ||
Ich möchte diesen schönen Thread um ein weiteres Ratszeichen erweitern, in etwa zeitgleich wie die bereits vorgestellten. Es kommt zwar nicht aus Köln, aber es diente sicherlich dem gleichen Zweck, der oben so anschaulich geschildert wurde. Was mir an dem Stück besonders gefällt, ist die Pose der Schankmaid! Wer schon mal versucht hat, auf ca. einen Meter Distanz sein Glas direkt aus einer Flasche oder einem Krug zu füllen, ohne daß etwas daneben geht, weiß die Leistung dieser Dame zu würdigen. Ich habe als Augenzeuge nur in China Vergleichbares erlebt, wo bei etwa gleichem Abstand der Tee über den Tisch weg aus langstieligen Kannen in die Schalen gefüllt wurde, ohne daß es spritzte. Als ich das allerdings zuhause nachvollziehen wollte, wurde mir das untersagt. Vielleicht kann ja noch jemand die Legende NEC ERAT QUI COGERET AD BIBENDVM adäquat ins Deutsche bringen. Meine Übersetzung wäre recht holperig. Gruß und "Prosit!" klaupo
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Autor: | Gerhard Schön [ 23. Aug 2009, 13:03 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Aachener Ratszeichen |
klaupo hat geschrieben: Vielleicht kann ja noch jemand die Legende NEC ERAT QUI COGERET AD BIBENDVM adäquat ins Deutsche bringen. Meine Übersetzung wäre recht holperig. Hallo klaupo,vielen Dank für die Vorlage. Das vorgestellte Stück wurde 1706 geprägt und hatte einen Gegenwert von 8 Aachener Mark (ohne Jahreszahl, ohne Wertangabe) (Aachen S#4). Die genannte Umschrift bedeutet wörtlich "Und es nat niemanden gegeben, der zum Trinken zwingen würde", womit gemeint ist "Man muss (diese Wertmarke) nicht vertrinken, sondern kann sie auch (als Münze) im allgemeinen Zahlungsverkehr verwenden". Scheidemünzen zu 8, 16, 32 Mark wären nach den Münzordnungen nicht zulässig gewesen. Indem aber die (ab 1706 mit diesem Motiv geprägten) Ratszeichen auch als Geld angenommen wurden und ab 1711 auch Wertzahlen aufwiesen, schaffte sich die Stadt Aachen die Möglichkeit, die Münzordnungen in dieser Hinsicht zu umgehen. Die Umschrift auf den Ratszeichen ist ein versteckter Hinweis auf diese Verwendungsmöglichkeit. Zum Wohl, gs |
Autor: | schauzeichen [ 23. Aug 2009, 17:11 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kölner Ratszeichen von 1730 |
Hallo klaupo, vielen Dank für Deine sehr interessanten und informativen Ausführungen! Das ermöglicht es einem, auch mal über den Tellerrand (Köln) hinaus zu schauen. Schönen Restsonntag schauzeichen |
Autor: | klaupo [ 29. Nov 2014, 18:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Kölner Ratszeichen von 1730 |
Nachdem kürzlich an anderer Stelle ein weiteres Ratszeichen angefragt wurde und unkommentiert blieb, möchte ich diesen schönen Thread wiederbeleben und mit zwei weiteren Aachener Ratspräsenzzeichen fortsetzen. Das angefragte Stück war das folgende: Dateianhang: Reichsstadt Aachen, Ratspräsenzzeichen zu 16 Mark 1752. Adler mit Wertzahl 16 auf der Brust in doppeltem Schriftkreis URBS AQUENSIS URBS REGALIS REGNI SEDES / PRINCIPALIS PRIMA REGUM CURIA. Rs: Kaiserkrone über Jahreszahl. Umschrift LOCUS CORONATIONIS CAESAREAE. Menadier 8. Krumbach 213. Schön 15. Silber 5,77g, 28 mm. Die Stadt betont also mit diesem Zeichen ihre herausgehobene Stellung als Residenz der Könige und Krönungsstadt, die sie bis ins 16. Jahrhundert gewesen war. Als Hauptresidenz Karls I. des Großen ist dieser auf einer weiteren Münze dargestellt. Dateianhang: Reichsstadt Aachen, III Mark 1754. Karl I. im Mantel über Stadtwappen. Umschrift MON. REG. SEDIS URB AQUIS GR: Rv. III / MARCK / ACH / Jahreszahl. Titelumschrift von Franz I. FRANCISCUS I D G ROM IMP SEMP AUG. Schön 19. Silber 1,68 g, 22 mm. Die Beschreibungen habe ich weitestgehend aus dem Schön übernommen. Gruß klaupo Nachtrag: Mir ist leider ein Fehler unterlaufen. Von Gerhard Schön wurde ich informiert, daß die III Mark 1754 normales Münzgeld sind. Ich lasse das Stück stehen, habe aber die Beschreibung entsprechend korrigiert. Den Bildnamen konnte ich nicht korrigieren. |
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