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BeitragVerfasst: 7. Nov 2010, 17:42 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Bitte denkt daran, wieviele Einwohner Swakopmund damals hatte. Es bestand aus ein paar Wellblechschuppen, Post, Polizei und einer Bahnhaltestelle. Warum sollte einer der wenigen Bewohner eine Hundemarke aus Bromberg mitbringen? nat═rlich aus Erinnerung oder sonst etwas wäre das möglich. Aber diese Marke wurde mit den üblichen Sachen wie Gefangenenmarken, Swakopmunder Wertmarken u. Passmarken gefunden. Ich habe die Marke in einem Militaria-Forum eingestellt. Mal sehen was die Jungs dort sagen. In Bromberg selbst kriegen wir nichts mehr raus. Was von den Russen bei der Besetzung nicht abgefackelt wurde, haben die Polen vernichtet.

Südwester

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BeitragVerfasst: 7. Nov 2010, 19:45 
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südwester hat geschrieben:
...Warum sollte einer der wenigen Bewohner eine Hundemarke aus Bromberg mitbringen? ...

Vielleicht zusammen mit einem Hund?
Ich habe natürlich auch intensiv zu Hundemarken aus Bromberg aus kaiserlichen Zeiten gegoogelt. Nix!!!
Einstweilen halte ich die Hundemarken-Theorie noch für die wahrscheinlichere. Aber die Nachforschungen von südwester im militaria-fundforum bringen ja möglicherweise Erhellung zu diesem Stück.
Gruß
MG

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BeitragVerfasst: 7. Nov 2010, 20:04 
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südwester hat geschrieben:
In Bromberg selbst kriegen wir nichts mehr raus. Was von den Russen bei der Besetzung nicht abgefackelt wurde, haben die Polen vernichtet.

Einspruch Euer Ehren, Du solltest die polnischen Staatsarchive nicht unterschätzen. Vor einigen Jahren haben wir nach den polnischen Vorfahren meiner Frau gesucht und es war erstaunlich was noch alles in den Archiven an Dokumenten aus der deutschen Zeit lagerte. Die Polen haben in gewisser Weise sehr viel Verständnis für die Deutschen, denn sie wurden ja selbst aus Russland vertrieben und in den deutschen Gebieten nur zwangsweise angesiedelt.

Ich gebe aber zu, dass ich meine Frau selten wütend erlebt habe. Im Staatsarchiv in Allenstein ist es allerdings passiert, als wir Unterlagen einsehen wollten von denen wir genau wussten, dass sie dort lagerten und uns die zweite Empfangsdame erklärte die Unterlagen seien nicht mehr erhalten. Zum Glück konnte meine Frau polnisch und hat der Dame freundlich aber sehr bestimmt dargelegt, dass sie uns anlügt.

Bromberg hat übrigens ein eigenes Staatsarchiv, hier Informationen und eine Adresse dazu. Ein Brief lohnt sich eigentlich immer, denn die schriftlichen Anfragen von uns wurden immer sehr freundlich aufgenommen und beantwortet. Meine Frau hat gerade mir ihrem Rücken zu tun, aber vielleicht hat sie in der nächsten Woche Zeit und Kraft dort eine Anfrage hinzuschicken. Sie meinte (weil sie mir gerade über die Schulter geschaut hat), dass es dort auch ein historisches Institut gäbe.

Es grüßt freundlichst Dietemann


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BeitragVerfasst: 7. Nov 2010, 20:29 
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Wirklicher Hofrat
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Dietemann hat geschrieben:
..Du solltest die polnischen Staatsarchive nicht unterschätzen...

Das möchte auch niemand. Aber es gibt auch Gegenbeispiele. Meine Eltern stammen aus Niederschlesien, genauer gesagt aus Zobten am Berge, heute Sobótka. Dort ist alles verbrannt worden, was mit den Deutschen zu tun hatte. Aber vielleicht ist es in Bromberg auch anders. Hoffen wir es mal.
Gruß
MG

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BeitragVerfasst: 7. Nov 2010, 20:36 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Hallo Dietemann u. MG, ich lasse mich immer gern vom Gegenteil überzeugen, habe aber gerade bei Bromberg arge Bauchschmerzen, daß wir da viel herausbekommen. Wegen der Massaker der Polen 1939 an den Deutschen, möchte man wohl heute lieber behaupten, es hätte dort nie eine deutsche Stadt gegeben...
Aber warten wir es ab. Egal was diese Marke ist, ein sehr schönes Stück bleibt sie ja.

Südwester

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BeitragVerfasst: 11. Nov 2010, 19:57 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Durch Zufall hatte ich eben Kontakt mit einem Sammler, der nach meiner Meinung, das Rätsel lösen konnte. Er hat mir dankenswerterweise aus dem Buch "Die Kaiserliche Schutz- u. Polizeitruppe für Afrika" von Reinhard Schneider diese Kopie geschickt.
Also scheint die Marke doch ein pommersches Hunderl aus Bromberg zu sein. Das macht die Marke nicht weniger interessant, denn weder Deutsche Schutztruppler in DSWA noch Deutsche Hunde in Bromberg wird es jemals wieder geben.

Südwester


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Erkennungsmarke Kaiserl. Schutztruppe für DSWA.jpg
Erkennungsmarke Kaiserl. Schutztruppe für DSWA.jpg [ 111.8 KiB | 10257-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 22. Mär 2011, 19:16 
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k&k Hoflieferant, Professor

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Die Hundemarke aus Bromberg erzielte einen Preis von 404 US Dollar.... :shock:
(bzw. ca. 284 Euro + Spesen...)

Wahnsinn...


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BeitragVerfasst: 28. Sep 2012, 23:14 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Manchmal denkt man, ein Beitrag hat sich erledigt. Aber eben nicht. Heute konnte ich eine der seltenen Schutztruppen-Erkennungsmarken erwerben. Diese mit der Nummer R 578 gehörte dem Reiter Wilhelm. Im Swakopmunder Museum haben wir im Moment zwei Mannschaftsmarken (aus Zink) und eine Offiziersmarke (aus Neusilber) ausgestellt. Der Einfachheit halber stelle ich die Beschreibung aus dem Museum hier hintenan. Es gibt nicht viel hinzuzufügen. 1mm Zinkblech, 50 x 35 mm, 2 Löcher oben für die Trageschnur.

Bereits frühzeitig wurden die Angehörigen der Kaiserlich-deutschen Schutztruppe für DSWA mit Erkennungsmarken ausgestattet. Diese Marken wurden in den Kolonien hergestellt, verschiedenste Formen sind bekannt. Für Mannschaften und Unteroffiziere waren diese Marken aus Zink, für Offiziere aus Neusilber. Die Erkennungsmarken wurden entweder an schwarz/weiß/roter Schnur, oder in den Landesfarben der Heimatregimenter oder an neutraler, einfacher Schnur um den Hals getragen.
The members of the Imperial German Schutztruppe of GSWA were equipped with identification tags. These were manufactured in the colonies and a variety of forms are known. The tags for soldiers were made of zinc and those of officers of German silver. The identification tags were worn around the neck on a black/white/red string, or on a string in the colours of the home country regiment, or on a simple one of neutral colour.
Die lede van die Keiserlik-Duitse Schutztruppe vir DSWA is reeds vroegtydig van identifikasieplaatjies voorsien. Hierdie tekens is in die kolonies vervaardig en verskeie vorms is bekend. Manskappe en onderoffisiere se plaatjies was uit sink, terwyl díe van die offisiere uit alpakka vervaardig is. Die is aan ‘n swart/wit/rooi toutjie, of aan ‘n toutjie in die landskleure van die moederlandregiment, of aan ‘n eenvoudige band van ‘n neutrale kleur, om die nek gedra.


Ein schönes Wochenende,

Euer Südwester


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