Numismatik-Cafe

Moin !

Hern 692a

Vorderseite: Cornwall Light Infantry XXXII mit Nominale „1“

Rückseite: Regimental Canteen, Wappen mit 15 Punkte

Material: Kupfer

Durchmesser: 25,5 mm

Gem. Hern kamen diese Token „während des südafrikanischen Burenkrieges zum einsatz“. Zusätzlich schreibt Hern “Wo Sie genau benutzt worden sind und ob Sie nur HIER zum einsatz kamen ist unbekannt“

Ich gehe hier nicht ganz Konform !

Gem. meinen Recherchen, wurden diese Token häufig auch an Soldaten ausgegeben, die in Indien dienten, um Sie dazu ermuntern in Ihrer eigenen Kantinen/Cafeterien Entspannung zu finden, und um Sie davon abzuhalten -unter d. zerstörenden Einflüssen von Alkohol und Frauen – sich in den dort anssäsigen Bars und Basaren rumzutreiben.

Ich glaube nicht das diese Token in der Zeit des Burenkrieges benutzt worden sind, weil unter Cardwells Reform von 1881, die 32ste (Cornwall) Light Infantrie mit der 46ten „Regiment zu Fuß“ fusioniert wurde, um den 1sten und 2ten Bataillion des Herzogs von Cornwalls Leichte Infantrie zu bilden. Da die englischen Soldaten sehr konservative Tiere sind, verwendete die 1ste Bataillion häufig Ihre „alte“ Bezeichnung- also die „32ste“- als inoffizielen Titel. Da jedoch nur die „2te“ Batallion (die alte 46ste Regiment zu Fuß ) am Südafrikanischen Krieg beteiligt war, kann es unmöglich sein das die 2te Batallion den Namen „32nd Light Infantry“ während des Burenkrieges benutzt hat.

Ich glaube das diese Token wahrscheinlich zwischen 1902 und 1906 verwendet worden waren, und zwar in der Zeit als die 1ste Bataillion in der Nachkriegszeit als einen Teil der südafrikanischen Besetzungsarmee zum einsatz kam. Diese waren: zwischen 1902-03 in Stellenbosch, zwischen 1903-04 in Middleburg, und zwischen 1904-06 in Wynberg.

Da die Kantinen-Token vermutlich nur "Intern" benutzt worden sind, (und daher wahrschinlich nur selten welche verloren gegangen sind) gehe ich davon aus, das diese -Pre-Carwell Token- sicherlich noch viele Jahre nach der Fusion der beiden Einheiten, in Gebrauch waren.

Nun zum Token . Das Design der Vorderseite ist offensichlich. Die Rückseite zeigt d. Wappen des Herzogs von Cornwall`s Armee. In seinen richtigen heraldischen Farben wäre dieses Wappen Schwarz, mit 15 Bezants (oder Goldtaler) in der Reihenfolge 5,4,3,2,1. Die 15 Bezants stehen (vielleicht auch nur weil es eine tolle Geschicht ist ! ) für die 15 Goldtaler die als Lösegeld an die Byzantischen Piraten für den festgenommenen Richard, Graf von Cornwall bezahlt wurden. Es wurde nur soviel Geld bezahlt, weil Richard, (Geb. 1209 - Gestorben 1274) der älteste Sohn des Königs war. (und als Thronfolger natürlich von großer Wichtigkeit!)



Schöne Grüße

Marcisharki

Interessantes Stück! Deine Überlegungen zur Verwendung dieses Tokens in Südafrika erst nach 1902 finde ich überzeugend. - Ich denke auch, daß der Token noch vor 1881 geprägt wurde, das würde auch stilistisch passen. Hier könnte man ggf. noch Näheres erfahren: http://www.lightinfantry.org.uk/regimen ... _index.htm
Grüße, KarlAntonMartini

Darf ich mal auf ein anderes Forum linken?

http://www.numismatikforum.de/ftopic23928-30.html

Da gab es mal was dazu (im oberen Drittel der Seite). Meine damaligen Recherchen zur 32nd Light Infantry decken sich mit den deinigen.

Gruß
Dietmar

PS: Dein Exemplar ist natürlich schöner und auch ohne Loch

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Heute liegt in aller Ewigkeit vor morgen. Bringe den heutigen Tag zu Ende, dann kümmere Dich um den nächsten (afrikanisches Sprichwort)

Offenbar kommen die Dinger in Südafrika häufiger vor als im Mutterland. Das würde ich mir so erklären: Als Kantinentoken im Mutterland brauchte man die in der Zeit vor 1880, weil da noch ein echter Kleingeldmangel herrschte. Ab Mitte der 80er Jahre hatten die Briten ihr Kleingeldproblem im Griff, die Token wurden nicht mehr gebraucht und eingelagert. Ab 1902 in Südafrika fehlte es wieder am Kleingeld, da hat man die alten Token reaktiviert und vermutlich von der Regimentskasse in den allgemeinen Zahlungsverkehr gebracht. Grüße, KarlAntonMartini

Hallo Marc,

habe die Dinger auch schon hier gesehen. Sind wahrscheinlich länger im südl. Afrika im Umlauf gewesen. Das waren ja harte Zeiten für Piraten, wo es nur 15 Goldstücke für einen Königssohn gab. Wenn ich so lese, was die EU und andere Staaten an die Piratenstrolche von Somalia an Steuergeldern auszahlen ohne rot zu werden oder wenigstens mal mit ein paar Kriegsschiffen die Küste und die Häfen einzuebnen - da haben sich die Zeiten doch ganz schön geändert.

Gruß,
Südwester

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„ IN TREUE FEST “