Angeregt durch Afrasis Warenautomatenjeton habe ich meine Frau überredet, ein weiteres Kapitel des russischen Kataloges von Ludin zu übersetzen. Ich will es Euch nicht vorenthalten, zumal ich bisher noch nie etwas von russischen Prüfmünzen gehört hatte:
Auf der Vorderseite befindet sich im Zentrum des Kreises zweizeilig die Schrift Jeton und Nr..... (1 bis 9). Am äußeren Rand steht die Aufschrift Handelsministerium (in kyrillischen Buchstaben) unten ist ein Stern. Die Rückseite sieht aus wie die Vorderseite, sie ist nur um 180 ° gedreht. Die Schrift ist erhaben. Die Jetons mit den Nummern 1 bis 5 sind aus Kupfernickel hergestellt, die mit den Nummern 6 bis 9 aus einer Kupferzinklegierung. Die Jetons sind hinsichtlich ihrer technischen Parameter (Durchmesser, Dicke, Oberflächenstruktur und Metallzusammensetzung) identisch mit den sowjetischen Umlaufmünzen von 1961 bis 1991. Dabei entspricht der Jeton Nr.1 dem 10 Kopekenstück, Nr.2 15 Kopeken, Nr.3 20 Kopeken, Nr.4 50 Kopeken und Nr.5 dem 1 Rubelstück. Die Nr.6 gleicht dem 1 Kopekenstück, Nr.7 2 Kopeken, Nr.8 3 Kopeken und die Nr.9 dem 5 Kopekenstück. Ludin nimmt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an, dass es sich um Prüfmünzen handelt, die zur Einstellung der Warenautomaten (Wechselautomaten, Mineralwasserautomaten usw.) benötigt und verwendet wurden und die keinerlei Zahlungscharakter hatten. Dafür spricht das verhältnismäßig seltene Vorkommen der Jetons und dass in Zeiten einer stabilen Währung (wie sie von 1961 bis 1990 in der Sowjetunion bestand) mit einem ausreichenden Anteil an Münzgeld, im allgemeinen kein Bedarf bestand Geldersatzmünzen zu prägen.
Eine Prägung vor 1961 ist auszuschließen, weil die Umlaufmünzen davor eine andere Materialzusammensetzung hatten und es kein 50 Kopeken- und keine Rubelmünze gab.
Dateianhänge: |
0000001-3.jpg [ 36.75 KiB | 4392-mal betrachtet ]
|
|