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#M22 - Photo eines Gleislegers auf der Strecke Djibouti - Harar

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#M22 - Photo eines Gleislegers auf der Strecke Djibouti - Harar

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Hochgeladen von: Afrasi
Bildname: #M22 - Photo eines Gleislegers auf der Strecke Djibouti - Harar
Bildbeschreibung: Hier sieht man einen Spezialwagen, der auf den eben selbst gelegten Gleisen das nächste Gleispaar niederlegt.
1894 wurde von Menelik II die Konzession für die Bahnstrecke von Djibouti nach Addis Ababa erteilt. Genauer gesagt, siegelte Menelik nach zähen Verhandlungen am 7. April 1894 die endgültige Eisenbahnkonzession, die mit fiktivem Datum vom 9. März 1894 versehen wurde. Der Konzessionsnehmer, ein vom Schweizer Alfred Ilg angeführtes Konsortium, sollte eine Eisenbahnstrecke in drei Sektionen erstellen: Djibouti - Harar, Harar - Antotto (dem früheren Addis Ababa) und Antotto - Kaffa und von dort zum Weißen Nil. Ursprünglich sollte die Strecke also über Harar verlaufen. Das entspricht auch der Legende auf der Postkarte.
Der Ingenieur Alfred Ilg war seinerzeit ein einflußreicher Berater von Menelik, später sogar im Stande eines Ministers und Bitwoded (höchster kaiserlicher Berater). Ohne ihn hätte es in Äthiopien niemals eine Eisenbahn gegeben. Aufgrund der Interessen vieler beteiligter Mächte gestaltete sich der Bahnbau außerordentlich schwierig. Der Anfangspunkt Djibouti befand sich auf französischem Hoheitsgebiet und auch Äthiopien war weniger unabhängig, als Menelik es sich wünschte. Briten und Italiener hatten beim Bahnbau ein Wort mitzureden und sogar das Deutsche Reich spielte eine Nebenrolle.
Der im Herbst 1897 begonnene Bau der meterspurigen Bahn war bis Ende 1898 erst auf 25 km fertiggestellt. Ein für damalige Zeiten unglaubliches Schneckentempo. Ilg reiste kreuz und quer durch Europa, um von den zuständigen Stellen den Bahnbau absegnen zu lassen. Aber selbst Menelik war keine große Hilfe. Seine Aktivitäten gingen eher in Richtung Straßenbau. Es grenzt an ein Wunder, dass die Bahn weitergebaut wurde. Je näher man allerdings Harar kam, desto einleuchtender wurde es den beteiligten Technikern, dass dieser Weg über Harar aus topografischen Gründen außerordentlich schwierig werden würde und finanziell nicht zu meistern war. Man entschloss sich also noch während der Bauphase, das alte arabische Sultanat Harar, das erst seit 1887 nach 12-jährigem ägyptischen Zwischenspiel zum äthiopischen Reich gelangte, zu umgehen und die Linie am Fuße der Berge durch die flache Wüste über Dire Dawa bis nach Addis zu verlegen. Der Zeitpunkt ist nicht klar. Eine Postkarte mit diesem Motiv wurde am 13. Januar 1903 noch verschickt. Dire Dawa verdankt seine Existenz ausschließlich der Eisenbahn. Bevor der Schienenstrang diesen Ort Anno 1902 erreichte, war da nix. Heute ist Dire Dawa die zweitgrößte Stadt Äthiopiens.
Im Jahre 1917 war endlich Addis Ababa erreicht. Damit war aber auch Schluss mit dem Eisenbahnbau in Äthiopien. Die ursprünglich geplante Weiterführung über die Provinz Kaffa zum Weißen Nil wurde nie realisiert, da als Ergebnis der Faschoda-Krise (1898) der Sudan britisches Interessengebiet blieb. Somit konnten die Briten ihre Eisenbahnlinie Cape to Cairo weiterverfolgen, während der französische Plan einer Linie von Dakar nach Djibouti fallen gelassen wurde.

Der erläuternde Text stammt mit freundlicher Genehmigung von Münz-Goofy!
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Hochgeladen: 17. Mai 2010, 19:25
Betrachtet: 1894

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